Duisburg-Neudorf. 2019 haben Andrea Langwald und ihr Sohn Lucas den ersten Duisburger Unverpackt-Laden gegründet. Nun übernehmen neue Besitzer. Was sie vorhaben.
„Neues kommt, Vertrautes bleibt“, heißt es im Unverpackt-Laden in Duisburg-Neudorf. Die bisherigen Besitzerin Andrea Langwald und ihr Sohn Lucas geben ihr Geschäft, das sie 2019 eröffnet hatten, in neue Hände. Angelika Sanders (45) hat zum Jahresbeginn den Betrieb, der nachhaltige Einkaufsmöglichkeit bieten soll, übernommen – unterstützt von ihrem Mann Andreas.
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Der 46-jährige Sozialarbeiter wollte „noch einmal etwas Neues schaffen, ein gutes Projekt im Leben anpacken“. Was genau, war ihm zunächst gar nicht bewusst. Seine Frau Angelika und er waren Stammkunden bei Andrea (56) und Lucas Langwald im „Duisburg Unverpackt“. Seit drei Jahren kamen die Sanders regelmäßig zum Einkaufen. Und immer wieder ins Gespräch. Nach einer Reise im vergangenen Jahr war für den 24-jährigen Lucas Langwald dann klar, dass er sich beruflich neu orientieren will.
Neue Besitzer aus Duisburg erfüllen sich mit dem eigenen Geschäft einen Traum
„Das passte alles und plötzlich brachte mein Mann den Stein ins Rollen, weil ihm die Idee kam, in den Unverpackt Laden einzusteigen“, erinnert sich Angelika Sanders, die ursprünglich aus dem Einzelhandel kommt und mittlerweile einen Bürojob hat. Sie hatte schon immer den Traum, ein eigenes Geschäft zu führen. So bot es sich an, mit den Langwalds die Übernahme festzumachen. Angelika Sanders ist nun die neue Inhaberin, ihr Mann und die Langwalds sind ihre Angestellten.
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Und wie geht es den alten Inhabern? Die sind glücklich mit dem Rollenwechsel - und erleichtert: „Das ist für alle eine Win-Win-Situation. Wir sind nicht ganz weg, das freut auch die Kunden und unsere Idee des Ladens wird weiterverfolgt“, so Lucas Langwald. Auch die neue Chefin freut sich über die erfahrene Unterstützung:„Wir können eine Menge lernen und bekommen alle Fragen beantwortet, die im Geschäftsalltag auftreten“, sagt Angelika Sanders.
Preise sollen stabil bleiben
Viel verändern wollen die Sanders nicht. Das Wichtigste vorab: Die Preise bleiben. Trotzdem soll es ein paar Neuerungen geben. „Wir haben auf jeden Fall Ideen, wollen aber erstmal richtig ankommen. Vielleicht gibt es bald weitere Vorratsbehälter. Wir werden hier und da etwas ausprobieren“, möchte Angelika Sanders noch nicht zu viel verraten. Grundidee und Sortiment bleiben. „Davon sind wir ja auch als ehemalige Stammkunden absolut überzeugt“, sagt die Buchholzerin.
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Und obwohl in Oberhausen erst kürzlich der Unverpackt-Laden geschlossen hat, sind die vier Duisburger zuversichtlich und motiviert. „Zu uns kommen jetzt einige Kunden, die vorher in der Nachbarstadt gekauft haben“, sagt Lucas Langwald. Dass seit diesem Jahr nun auch Plastiktüten aus dem Supermarkt völlig verschwinden, könnte auch eine Chance für das kleine Geschäft an der Blumenthalstraße sein. Die Verbraucher und Verbraucherinnen, für die zuweilen von Nachhaltigkeit zu sprechen bequemer ist als sie zu leben, werden förmlich darauf getrimmt.
„Vielleicht landen sie so eher bei uns“, hofft Angelika Sanders. Und Lucas Langwald ergänzt: „Wer hierher kommt, erlebt ein anderes Einkaufen. Hier findet Entschleunigung statt. Wir haben richtigen direkten Kontakt zu den Kunden, tauschen Dinge aus. Das macht es hier besonders.“ Eben dies will Angelika Sanders nun weiterführen. „Ich freue mich auf die kommende Zeit.“
>> Die Öffnungszeiten
Der Unverpackt-Laden (Blumenstraße 4) hat Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr geöffnet, Samstag von 10 bis 15 Uhr.- Wer keinen eigenen Behälter dabei hat, bekommt dort auch aussortierte Gläser.
Der Kunde wiegt sein Behältnis, befüllt es mit dem Produkt seiner Wahl und bezahlt nach Gewicht.