Duisburg-Dellviertel. Christian Jäger ist nun Bezirksbeamter im Duisburger Dellviertel. Bei einer Runde erzählt der Neue, warum er unbedingt zur Polizei wollte.
Christian Jäger ist der „Neue“. Der Polizist hat das Revier von Michael Werzinger übernommen, der zuletzt Jahre lang zwischen Kant-Park und Vulkanstraße unterwegs war. Jäger ist nun vor allem für das Dellviertel zuständig. Gemeinsam mit seiner Kollegin Stefanie Beuynck dreht er manchmal aber auch Runden über die Königstraße sowie durch die Altstadt und das angrenzende Rotlichtmilieu. Einsätze dort sind allerdings selten.
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An die neue Aufgabe in der City muss sich der 46-Jährige, der zuvor in Duisburg-Homberg unterwegs war, erst noch gewöhnen. Aufgewachsen im Duisburger Westen, weiß er, dass die Innenstadt ein anderes Pflaster ist. „Wenn wir mal Kollegen zu Besuch hatten, haben die sich immer gewundert, wie freundlich die Leute sind, die zu uns in Homberg auf die Wache kamen. Die haben gegrüßt, bitte und danke gesagt“, erzählt er und lächelt.
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Christian Jäger arbeitete vorher in Duisburg-Homberg – diese Wache wurde geschlossen
In anderen Bereichen ist das Klima deutlich rauer, wenn die Polizei auftaucht. Auch darin sieht Jäger nun einen Vorteil als Bezirksbeamter – die Situationen sind in der Regel nicht so angespannt, wenn er unterwegs ist. Er überprüft zum Beispiel Waffenbesitzkarten und bekommt dann auch schonmal ein Wasser angeboten. Oder er muss Fahrzeughalter ermitteln, die geblitzt wurden, sich aber nicht zurückgemeldet oder das Bußgeld bezahlt haben. Ansonsten ist er Ansprechpartner für Schulen, hat etwa zum Schuljahresbeginn mit den Kindern von der Katholischen Grundschule Goldstraße den Schulweg geübt.
Die Wache in Homberg wurde geschlossen und in Ruhrort eine neue gebaut, die modernste in NRW. Für Jäger eine gute Gelegenheit, sich eine neue Aufgabe zu suchen. Drei Stellen waren zu der Zeit ausgeschrieben. Für den Job in der Innenstadt wollte man einen erfahrenen Beamten – Jäger bekam den Zuschlag.
„Ich habe 25 Jahre Spät- und Nachtdienste gemacht. Das merkt man schon am Schlafverhalten.“ Im Bezirksdienst kann er sich seine Zeiten selbst einteilen, ist aber manchmal auch an Wochenenden bei Festen im Stadtteil präsent. So war er zum Beispiel in Dienstkluft beim Weinfest unterwegs, um Präsenz zu zeigen.
Zur Polizei kam er, weil er sich schon während der Schulzeit überlegt hatte, dass er gerne dort arbeiten würde. Die Tests schaffte der sportliche Beamte, der in seiner Freizeit ein erfolgreicher Ringer ist, ohne Probleme. Nach der Ausbildung folgten zunächst viele Einsätze mit der Einsatzhundertschaft. Dort hat er auch seinen Vorgänger Werzinger kennengelernt.
Christian Jäger: Lage im Kant-Park ist ruhiger geworden
Der kannt seine Spezis, die aus dem Kant-Park zum Beispiel. „Es dauert seine Zeit, bis man die Leute im Stadtteil kennt und die einen dann ansprechen“, weiß indes Jäger. Der Eindruck des Polizeioberkommissars ist allerdings, dass es derzeit wesentlich ruhiger im Kant-Park ist als zu früheren Zeiten, in denen sich etwa die Beschwerden über die Alkohol- und Drogenszene häuften .
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Jäger schlendert durch die Hochstraße, eine Seitenstraße der Königstraße. „Hier hatten wir neulich mal ein paar Beschwerden über Kinder, die aufgefallen sind“, erklärt er. Da es keine konkreten Anzeigen gab, sprachen er und seine Kollegin mit den Geschäftsinhabern und Nachbarn. Erst Anfang August gab es einen Vorfall an der Obermauerstraße, bei der Minderjährige eine Friseurin in ihrem Salon überfallen und sie beleidigt haben. „Es ist wichtig, dass wir davon erfahren, denn dann können wir tätig werden“, betont er.