Duisburg. Wasserwerfer und Spezialeinheiten: Die Polizei bereitet sich auf das Derby zwischen dem MSV und RWE vor – und erwartet auch gewaltbereite Fans.
Die Polizei wird das Revierderby zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen am Freitagabend, Anpfiff 19 Uhr, mit massiven Polizeikräften begleiten. Die Sicherheitsexperten stufen die Partie als Hochrisikospiel ein.
Einsatzkräfte der Polizei werden am Freitag nicht erst am späten Nachmittag im Stadtgebiet zu sehen sein. „Wir haben bereits die Vorspielphase im Blick“, sagt Polizeisprecherin Jacqueline Grahl. Traditionell lässt sich die Behörde bei der Einsatztaktik nicht in die Karten schauen.
Ein enger Austausch mit den Essener Kollegen und die Erfahrungen aus den letzten Aufeinandertreffen lassen jedoch den Schluss zu, dass am Spieltag auch gewaltbereite Fans unterwegs sein werden. „Natürlich hoffen wir aber auf ein friedliches Miteinander“, unterstreicht Grahl.
MSV Duisburg gegen Rot-Weiss Essen: Ausschreitungen bei den letzten Partien
Das war bei den letzten Begegnungen der Traditionsvereine, deren Anhänger sich alles andere als grün sind, jedoch anders: Nur mit großem Einsatz konnte die Polizei die beiden Lager beim letzten Aufeinandertreffen auf Duisburger Boden im Mai 2007 trennen. Abseits des Stadions kam es trotzdem zu Übergriffen.
Das Niederrheinpokal-Halbfinale an der Essener Hafenstraße musste für 30 Minuten unterbrochen werden, der TV-Sender Sport1 unterbrach gar die Übertragung. Die Gründe: In beiden Fan-Blöcken wurde Pyrotechnik gezündet. Maskierte Essener Hooligans präsentierten ein gestohlenes Banner der bekannten und gewaltbereiten Gruppierung „Forever Duisburg“.
Rund 60 Strafanzeigen zählte die Essener Behörde nach dem Finale im gleichen Wettbewerb und an selber Stelle im Jahr 2017. Nun treffen die Vereine erstmals nach längerer Pause wieder aufeinander.
Polizei möchte gewaltbereite Gruppen trennen
Auf das brisante Duell sieht die Polizei sich gut vorbereitet: Viele Kräfte der Einsatzhundertschaft werden im Dienst sein. Das gilt auch für die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit und berittene Polizisten. „Ein Wasserwerfer steht ebenfalls zur Verfügung“, berichtet Jacqueline Grahl. Diese Vorkehrungen zeigen, welche Brisanz die Polizeiexperten in dem Drittliga-Duell sehen.
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Ein Fokus der Einsatzkräfte wird am Freitag darauf liegen, die bekannten Gruppierungen zu trennen. Die Herausforderung beginnt bereits mit der Anreise. Viele Essener werden die überschaubare Strecke mit dem Zug zurücklegen. Der Hauptbahnhof und der S-Bahnhof Duisburg-Schlenk sind dabei die üblichen Ankunftsstellen der Auswärtsfahrer. „Wir haben aber auch die anderen Haltepunkte in Absprache mit der Bundespolizei im Blick“, kündigt Grahl an.
Sie rät allen Zuschauern, frühzeitig zum Spiel anzureisen. Mit einem hohen Verkehrsaufkommen auf innerstädtischen Straßen rund um das Stadion und auf der Autobahn A 59 wird gerechnet. „Das Gleiche gilt für den ÖPNV. Auch hier muss mehr Zeit eingeplant werden“, so die Polizeisprecherin. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft setzt Sonderbusse ein.
Im Stadion dürften die Essener und Duisburger zum Großteil gut zu unterscheiden sein. Auf MSV-Seite hat unter anderem die Ultra-Gruppierung „Kohorte“ einen Aufruf veröffentlicht: Unter dem Motto „120 Jahre Meidericher Spielverein“ sollen demnach alle Fans im blau-weißen Trikot ins Stadion kommen.
Die aktive RWE-Fanszene wird sich auf den Sitzplätzen im Gästebereich einfinden. Das teilten die Gruppen „Vandalz“, „Rude Fans“ und „Junge Essener“ auf ihren Webseiten mit. Sie fordern dazu auf, in roten Outfits nach Duisburg zu fahren.
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Vor dem Gästeblock kommt eine sogenannte Vereinzelungsanlage zum Einsatz. Sie soll den Zufluss in dem Eingangsbereich regulieren und eine umfangreiche Kontrolle auf verbotene Gegenstände möglich machen.
>>MSV gegen RWE: Arena ist ausverkauft
- Mit 28.200 Zuschauern ist die Schauinsland-Arena am Freitagabend erstmals seit langer Zeit ausverkauft. 3300 Plätze müssen aus Sicherheitsgründen frei bleiben.
- Rot-Weiss Essen hat ein Kartenkontingent von 5000 Tickets erhalten. Die Gästekarten waren innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft.