Duisburg. Bekannte Musicaldarsteller haben in Duisburg ein Lied über das Ruhrgebiet aufgenommen. Was hinter dem besonderen Projekt steckt.
Die Bandbreite der musikalischen Liebeserklärungen ans Ruhrgebiet ist groß. Vom rumpelrockigen „Ruhrgebiet“ von Wolfgang Petry übers pathetische „Glück auf“ des Unheilig-Grafen bis hin zu Grönemeyers Hymne „Komm zur Ruhr“, um nur die populärsten zu nennen. Jetzt ist ein neuer Song entstanden – international besetzt, made in Duisburg.
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Die gebürtige Ungarin und Wahl-Duisburgerin Kati Farkas, die Musicalfans noch als Madame Thenardier in „Les Miserables“ in Erinnerung haben und die inzwischen bundesweit an Bühnen choreographiert, konnte sich über ein Künstlerstipendium des Landes NRW freuen. Und hat damit das Projekt „Eldorado an der Ruhr“ auf die Beine gestellt: Ein Lied plus Musikvideo, realisiert mit Künstlern, die wie sie im Ruhrgebiet eine neue Heimat gefunden haben.
„Wir alle leben sehr gerne im Ruhrgebiet, und im Lied wollten wir erzählen, dass es vielleicht nicht das schönste Fleckchen auf der Erde ist, aber trotz Industriekaminen und Staus gibt es hier auch schöne Ecken, und das Leben kann man hier voll genießen“, so Kati Farkas, die zwei befreundete Sänger für den Song gewonnen hat.
Musicaldarsteller haben ihr Eldorado gefunden
Die Musicaldarstellerin Beatrice Reece entstammt einer britisch-amerikanischen Künstlerfamilie, ist in Dorsten aufgewachsen und lebt in Duisburg. Sie hat unter anderem die Rolle der Schwester Mary Patrick in „Sister Act“ am Metronom-Theater in Oberhausen gespielt, die Jeannie in „Hair“ in Magdeburg und die Tracy in „Hairspray“ in Braunschweig. Reginald Holden Jennings ist Amerikaner, kam vor etlichen Jahren wegen „Starlight Express“ nach Bochum und war der letzte „Papa“, bevor die alte Dampflok in „Mama“ geändert wurde. Er hat Broadway-Erfahrungen und war Teilnehmer bei „The Voice of Germany“.
Der Musiker und Komponist Tobias Cosler, der auch als Theatermusiker arbeitet, hat den Text geschrieben, in dem das „Eldorado Ruhrgebiet“ im Refrain so besungen wird: „Wir sind im Ruhrgebiet, wo uns nichts wegzieht, oh no. Im Ballungsraum gestrandet, Endorphine pur im Eldorado an der Ruhr.“ Den poppigen Gute-Laune-Song haben die Sänger mit Fabian „Dee“ Dammers entwickelt. „Wir haben im Studio viel improvisiert und ausprobiert“, schildert Kati Farkas. Mix und Mastering hat der Duisburger Bassist Leon Dombrowski übernommen.
Energiegeladene Show im Duisburger Rheinpark
Fürs Video, in dem das Power-Duo Beatrice Reece und Reginald Holden Jennings eine energiegeladene Show hinlegt, hat Kati Farkas ganz auf Duisburg-Ansichten gesetzt: Skaterpark, Wasserturm und Ziegenpeter im Rheinpark und eine Brücke über die A 59, wo eigentlich ein Stau gefilmt werden sollte, der aber an diesem Tag ausblieb. Dafür wurde unterwegs zufällig ein kleines Café mit dem Namen „Frühstückscafe…oder wat…“ gefunden. Kati Farkas: „Es war so typisch Ruhrgebiet, dass wir eine kleine Szene auch dort gedreht haben.“
Das Musikvideo wird Mitte August zusammengeschnitten. Es wird auf Youtube zu sehen sein, und Kati Farkas „kann nur hoffen, dass einige Lokalsender ihn spielen werden“.
>>> Kati Farkas’ Choreographien sind bundesweit zu sehen
- Für Kati Farkas geht es anschließend gleich weiter, sie probt in Wuppertal ihre Choreographie der Lehár-Operette „Die lustige Witwe“, Premiere ist am 27. August.
- Kati Farkas’ Choreographien im Spielplan haben zur Zeit die die Staatsoperette Dresden („Blondinen bevorzugt“), das Staatstheater Nürnberg („Die Piraten von Penzance“), das Theater Heidelberg/Heilbronn („Die lustige Witwe“) und die Heidelberger Schlossfestspiele („Im weißen Rössl“).