Duisburg. Die Obduktion hat erschreckende Details zu den tödlichen Schüssen am Johanniter-Krankenhaus geliefert. Sportschütze tötete Frau und sich selbst.

Am Tag drei nach den tödlichen Schüssen auf dem Parkplatz des Johanniter-Krankenhauses in Duisburg-Rheinhausen ist jetzt auch die Obduktion abgeschlossen. Am Montag hatte ein 54-Jähriger aus Tönisvorst erst seine Frau erschossen und dann sich selbst gerichtet.

Staatsanwältin Jill Mc Culler berichtet, dass es sich bei der Tatwaffe um eine 9 Millimeter-Pistole gehandelt habe. Der Ehemann habe diese Waffe als Sportschütze legal besessen.

Nach einem kurzen Streitgespräch und einer Rangelei habe der Mann bei seiner Frau dreimal in die Brust-/Herzgegend gezielt und einmal in den Nacken. Die Schüsse seien aus unmittelbarer Nähe abgefeuert worden und die 47-Jährige sei „sehr zeitnah“ verstorben, sagt Mc Culler. Der Täter habe danach die Waffe unter sein Kinn gedrückt und sich mit einem gezielten Schuss selbst getötet. Ärzte, die aus dem Krankenhaus herbeieilten, hatten nichts mehr tun können.

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Schüsse in Duisburg: Es gab vorher keine Anhaltspunkte für eine Eskalation

Die Ergebnisse der Obduktion decken sich mit den Aussagen der Ohrenzeugen, die von fünf Schüssen berichtet haben, so die Staatsanwältin.

Die weiteren Ermittlungen hätten ergeben, dass es wegen der von der Frau angekündigten Trennung im Vorfeld zwar Streitigkeiten gab, aber keine Auseinandersetzung, die einen Polizeieinsatz nötig gemacht habe. Es gab keine Anhaltspunkte für diese Eskalation, so Mc Culler.

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Sie rechnet mit einem Abschlussbericht der Mordkommission der Polizei Duisburg bis Ende der Woche, danach werde sie das Verfahren einstellen. Die 15-jährige Tochter des Ehepaares ist weiter in der Obhut des Jugendamtes.

Blumen und Grablichter am Tatort am Duisburger Johanniter-Krankenhaus.
Blumen und Grablichter am Tatort am Duisburger Johanniter-Krankenhaus. © aka

Anmerkung der Redaktion:

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