Duisburg. Die Wartezeiten bei der Ausländerbehörde in Duisburg sind weiterhin lang. Was viel Zeit kostet und warum es bald besser werden könnte.

Die Personalengpässe in der Ausländerbehörde Duisburg und die dadurch entstehenden langen Wartezeiten auf Termine – sie sind seit einigen Jahren ein Ärgernis.

Videos von nächtlichen Warteschlangen gebe es wegen einer veränderten Terminvergabepraxis nicht mehr, sagt Behördenleiter Thomas Freitag: „Die Bilder sind weg, aber die Probleme sind geblieben.“

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Weil Deutsche Botschaften in einigen Ländern zusätzliche Raumkapazitäten angemietet hatten, um die coronabedingt aufgelaufenen Fälle abzuarbeiten, komme derzeit ein größerer Schwung in den Städten an. In Duisburg müsse man aktuell vier Monate Wartezeit einkalkulieren.

Versuche, das Prozedere zu beschleunigen, indem man auch „Umschlag-Anmeldungen“ anbot, scheiterten daran, dass gut die Hälfte derer, die ihre Anliegen ohne persönliches Vorsprechen regeln wollten, die erforderlichen Unterlagen nicht vollständig zusammengetragen hatten, bedauert der Behördenleiter.

Ausländerbehörde: Alle offenen Stellen sind besetzt

Freitag kann aber auch Positives berichten: „Zum ersten Mal seit 2016 haben wir alle offenen Stellen in den Außenstellen besetzen können.“ Da die neuen Mitarbeiter erst eingearbeitet werden müssen, werde eine Entlastung wohl erst Anfang 2023 spürbar. Hinzu kommen Schwangerschaften, Langzeiterkrankungen, eine hohe Fluktuation – und aktuell auch wieder mehr Corona-Fälle. Am Montag erst meldeten sich vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deshalb krank.

Den Ausländerbehörden seien aber auch zusätzliche Prüfschritte auferlegt worden: „Die reine Fallarbeit ist länger und aufwändiger geworden“, sagt Freitag. Deshalb habe er zusätzliche Stellen beantragt und hofft, dass sie bewilligt werden.

Umstellung auf die E-Akte bereitet Ausländerbehörde zusätzliche Arbeit

Zusätzliche Mehrarbeit beschert derzeit auch die Umstellung auf die E-Akte, die vor sechs Wochen begonnen hat. Bis Oktober 2023 sollen monatlich rund 7000 Akten zusammengestellt und dem Dienstleister übergeben werden, der sie einscannt und als Pdf verfügbar macht. Der Zugriff werde dadurch erheblich erleichtert, auch im Homeoffice und auch für mehrere gleichzeitig.

Es gibt also Licht am Horizont, und dennoch: „Die Leute sind gerade hochgradig gefordert“, sagt Freitag. Das Computer-System ist – vermutlich im Zusammenhang mit der E-Akte – seit Wochen gestört, viele Arbeitsschritte dauern doppelt so lang. Dienstleister seien dabei, das Problem zu lösen, „hoffentlich bis Mitte der Woche“.

>>>DIE AUSLÄNDERBEHÖRDE

  • Die Ausländerbehörde in Duisburg hat drei Außenstellen in Nord, West und Süd. Vor einem Besuch muss ein Termin gebucht werden.
  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Fragen des Aufenthaltsrechts ansprechbar, für allgemeine Ausländerangelegenheiten, für Visa und Aufenthaltstitel, die Blaue Karte der EU und manches mehr.
  • Weitere Infos gibt es auf der Webseite der Stadt Duisburg: www.duisburg.de