Duisburg. An der Wildstraße in Duisburg-Neudorf sind seniorengerechte Wohnungen und eine Tagespflege entstanden. Das erwartet die künftigen Besucher.

Ab kommender Woche wird in Duisburg-Neudorf eine Versorgungslücke bei der Betreuung von Senioren, die noch zu Hause leben, aber tagsüber Betreuung brauchen, geschlossen. Die Johanniter, die an der Wildstraße bereits ein Seniorenzentrum betreiben, eröffnen eine Tagespflege. Bauherr ist die „Düster GbR“, die hier 2,5 Millionen Euro investiert hat. Über der Tagespflege sind zudem acht Wohnungen entstanden, die ebenfalls mehrheitlich von älteren Personen angemietet werden.

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„Wir sind selbst Duisburger und freuen uns, dass wir das Projekt realisieren konnten“, erklärt Dieter Düster, der mit seinen Partnern den Bau gleichzeitig auch als Architekt begleitet hat. Bis zur Eröffnung zog es sich allerdings: Die ersten Idee, eine Tagespflege in Neudorf zu eröffnen, gab es bereits 2014.

Großer Bedarf an Tagespflege-Plätzen in Duisburg

Ein paar letzte Arbeiten vor dem Haus an der Wildstraße 2 müssen noch erledigt werden.
Ein paar letzte Arbeiten vor dem Haus an der Wildstraße 2 müssen noch erledigt werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Wir haben gemerkt, dass es neben den stationären Angeboten und Appartements, die wir anbieten, hier einen Bedarf gibt“, erklärt Alexandra Karwinski, Leiterin des Seniorenzentrums. Die Behörde, die zuständig für das Wohn- und Teilhabegesetz ist, bestätigte den Eindruck. Selbst Mitbewerber erklärten, dass es regelmäßig Anfragen für Betreuungsplätze gebe. Bis die Brachfläche allerdings bebaut werden konnte, mussten einige Genehmigungen her. „Hier war früher nichts. Es wuchsen nur wilde Brombeeren und es gab ein Rattennest. Die Nachbarn haben sich gefreut, dass sich jetzt hier etwas tut“, weiß Karwinski.

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Alisha Blümke, Leiterin der Tagespflege, freut sich auf ihre neue Aufgabe – und darüber, dass sie auch bei der Einrichtung mitreden dürfte. Dass die Türen markant umrandet sind, ist vorgegeben. Aber die Sessel und Stühle sind teils türkis und pink, modern und doch gemütlich. Die Sessel kann man teilweise so nach hinten verstellen, dass sich prima ein Mittagsschläfchen halten lässt.

16 Senioren werden künftig betreut

Das Johanniter-Team freut sich auf den Start. Im Bereich der Tagespflege sei es nicht so schwierig, Personal zu finden, weiß Alexandra Karwinski, die das Johanniterstift in der Nachbarschaft leitet.
Das Johanniter-Team freut sich auf den Start. Im Bereich der Tagespflege sei es nicht so schwierig, Personal zu finden, weiß Alexandra Karwinski, die das Johanniterstift in der Nachbarschaft leitet. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

16 Senioren werden künftig ihren Tag zwischen 8 Uhr und 16 Uhr in den neuen Räumen verbringen. Das Angebot richtet sich nach den Wünschen der Besucher. „Wir bieten drei Mahlzeiten an, aber wenn sich die Gäste fürs Kochen interessieren, kann zum Beispiel der Nachtisch oder der Kuchen mal selbst gemacht werden“, sagt Pflegedienstleitung Christina Klasmann. Andere haben schon Wünsche geäußert, dass sie gerne Handarbeiten machen möchten. Auch gemeinsame Aktionen mit dem Seniorenheim sind denkbar – zum Beispiel, wenn demnächst an der Wildstraße Alpacas zu Besuch kommen.

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„Wir sind beliebt und meistens werden alle unsere Plätze durch Empfehlungen vergeben“, sagt Alexandra Karwinski nicht ohne Stolz. Wer in Neudorf in einer eigenen Wohnung wohnte, zieht gerne im Johanniterstift ein. Das Haus ist schließlich gut vernetzt, beteiligt sich am Fest der Wildstraße und arbeitet etwa mit dem Bürgerverein Neudorf zusammen. „Wir glauben aber, dass es für einige dennoch ein sanfterer Übergang ist, wenn sie erst einmal die Tagespflege kennen lernen.“

Die ersten Anmeldungen gibt es schon

Die ersten Anmeldungen für die Plätze gibt es schon. Wie viele Tage pro Woche man vorbeikommt, kann individuell vereinbart werden. Ebenso, ob der Fahrdienst in Anspruch genommen wird. Der Aufenthalt wird von der Pflegekasse bezuschusst. Der Selbstkostenanteil liegt pro Tag bei 23,31 Euro, kann jedoch teilweise auch gefördert werden. „Das ist von Gast zu Gast verschieden und muss entsprechend berechnet werden“, weiß Alisha Blümke.

Für die nächste Woche haben sich jedenfalls schon einige Interessenten angemeldet, die einmal schnuppern wollen. „Das Interesse war da, die Bauarbeiten liefen ja jetzt eineinhalb Jahre. Doch viele konnten sich nicht vorstellen, wie es einmal aussehen wird, deshalb kommt der eine oder andere vorbei.“ Wenn sich alles eingespielt hat, soll es außerdem einen Tag der offenen Tür geben.