Duisburg. Prof. Dr. Jochen Börgermann, Chefarzt im Herzzentrum Duisburg, zeigt Kollegen, wie eine Bypass-Operation ohne Herz-Lungen-Maschine funktioniert.

Eine Methode, wie Herzpatienten, die einen Bypass benötigen, schonender operiert werden können, haben Ärzteteams aus aus Heidelberg, Bonn und Magdeburg jetzt am Herzzentrum Duisburg trainiert. Die „Summer School“ hat Chefarzt Prof. Dr. Jochen Börgermann geleitet.

Bei der klassischen Bypass-Operation werden Patienten nach der Öffnung des Brustkorbs an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, um das Herz für den Eingriff stilllegen zu können. In Meiderich setzt Börgermann auf ein Verfahren, bei dem der Bypass am schlagenden Herzen angelegt wird. Eine Herz-Lungen-Maschine ist nicht nötig.

70 Prozent aller Eingriffe in Duisburg ohne Herz-Lungen-Maschine

Börgermann ist spezialisiert auf diese komplexe und anspruchsvolle OPCAB-Operationsmethode (off-pump coronary artery bypass – Koronarbypass ohne Herz-Lungen-Maschine): „In Duisburg führen wir über 70 Prozent der Eingriffe mit diesem Verfahren durch. Patientinnen und Patienten, die zum Beispiel aufgrund einer schweren Gefäßverkalkung einen Herz-Bypass benötigen, profitieren besonders von dieser schonenderen Operationsweise. Vor allem, wenn sie ein hohes Alter haben oder viele Begleiterkrankungen“, so der Herzchirurg.

Er hat die OPCAB-„Summer School“ bereits 2010 während seiner Zeit am Herzzentrum NRW in Bad Oeynhausen initiiert. Auch nach seinem Wechsel 2018 nach Duisburg blieb die Kooperation mit dem Herzzentrum NRW für diese jährlichen Trainingskurse erhalten. Sie sollen künftig abwechselnd in Duisburg und Oeynhausen stattfinden.

Die Nachfrage in der Ärzteschaft nach der OPCAB-Methode sei groß, so Börgermann. „Wir haben festgestellt, dass dieses Verfahren deutlich schonender ist und die möglichen Komplikationen erheblich reduzieren kann.“