Duisburg. Wer die Daten für die Grundsteuer-Reform liefern will, muss sich in der digitalen Welt auskennen. Warum das Finanzamt nicht bürgerfreundlich ist.
Erinnern Sie sich noch an Friedrich Merz und seine Steuer-Erklärung auf dem Bierdeckel? Ist nichts draus geworden. Wir haben das weltweit komplizierteste Steuerrecht, die meiste Steuerliteratur und das größte Steuerberater-Heer. Dem winken vermutlich wieder viele Aufträge – durch die Grundsteuer-Reform. Denn wir sind vielleicht ein Volk der Fußball-Bundestrainer und Fahrlehrer, nicht aber der Steuer-Experten.
Schon die Schwelle ins Online-Finanzamt ist für viele zu hoch
„Alles ganz einfach“, verkündet das Finanzamt. Die Behörde hat, so viel Weitsicht muss man ihr bescheinigen, im Angesicht der Verwirrung der Steuerbürger vorauseilend eine Vielzahl von Videos, Frage-Antwort- und Checklisten ins Netz gestellt. Und verkündet nun stolz: Allein 100.000 Nutzer haben sich auf diesem Weg schon erklären lassen, wie sie sich im Online-Finanzamt Elster anmelden können. Den Gedanken, dass da etwas viel zu kompliziert ist, wenn so viele Menschen schon die Anmeldung ohne einen Erklär-Bären nicht meistern, ist den Kommunikationsexperten der Behörde offenbar nicht gekommen.
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Ziemlich steil erscheint auch ihre These, die Datenerfassung erfolge „so bürgerfreundlich wie möglich“. Auf die digitale Erfassung zu setzen, kann nicht bedeuten, gleichzeitig jenen beträchtlichen Teil der Steuerbürger einfach auszublenden, der nicht mit dem Internet vertraut ist oder wegen sprachlicher Barrieren an den Fachbegriffen scheitert.
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Keine Erklärung für fehlenden Bürgerservice in Duisburgs Finanzämtern
Eine Erklärung, warum es in den drei Duisburger Finanzämtern angesichts großen Informationsbedarfs und heillos überlasteter Hotlines keinen Bürgerservice mehr gibt, bleibt die Behörde schuldig. Wer nicht klarkommt, heißt es stattdessen, könne sich ja Hilfe in der Verwandtschaft suchen. Im Klartext lautet die Botschaft: Verschonen Sie uns mit Ihren Anfragen.