Duisburg. Die Zahl der Fehltage bei Duisburger Arbeitnehmern ist zwar leicht gesunken, liegt aber deutlich über dem NRW-Schnitt. Zu den aktuellen Zahlen.
Die Arbeitnehmer in Duisburg haben sich im vergangenen Jahr weniger mit einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) krank gemeldet als noch 2020. So fehlten Erwerbstätige im Schnitt an 19,63 Tagen krankheitsbedingt. 2020 hatte der Wert noch bei 19,72 AU-Tagen gelegen. Das entspricht einem Rückgang von 0,5 Prozent. Die Zahlen gehen aus einer Analyse der Krankenkasse Barmer hervor.
Doch gerade im Vergleich mit anderen NRW-Großstädten fiel das Duisburger Minus deutlich geringer aus: So gab es in Essen ein Minus von 5,4 Prozent, in Düsseldorf waren es gar 8,5 Prozent weniger Krankschreibungen. NRW-weit wurden im vergangenen Jahr 17,39 AU-Tage verzeichnet. Im landesweiten Städteranking gehört Duisburg deshalb zum oberen Drittel. Spitzenreiter ist wie schon 2020 Gelsenkirchen mit 22,56 AU-Tagen. Die wenigsten krankheitsbedingten Fehltage verzeichnet Bonn mit 12,61.
Corona hat wohl Einfluss auf Zahl der Fehltage
Nach Angaben des Barmer sind die regionalen Unterschiede bei den Daten zur Arbeitsunfähigkeit von vielen Faktoren beeinflusst und daher aus wissenschaftlicher Sicht nicht immer eindeutig zu begründen. Die Analysten gehen allerdings davon aus, dass hauptsächlich das Minus bei den Erkrankungen des Atmungssystems für den leichten Rückgang der Fehlzeiten verantwortlich ist.
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Wegen einer Erkrankung des Atmungssystems waren die Erwerbstätigen in Duisburg 2021 durchschnittlich an 1,58 Tagen arbeitsunfähig – 2020 hatte der Wert bei 2,33 Tagen gelegen. „Dieser Rückgang dürfte auf das Ausbleiben der Grippe- und Erkältungswelle im Frühjahr 2021 zurückzuführen sein“, sagt Lisa Wiedig, Geschäftsführerin der Barmer in Duisburg. „Hierzu dürften diverse Coronaschutzmaßnahmen und maßgeblich die mit der Pandemie zusammenhängenden Veränderungen der Lebensumstände und Verhaltensweisen beigetragen haben.“
Fehltage aufgrund psychischer Krankheiten steigen stetig seit zehn Jahren
Bei den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen gab es 2021 laut der Krankenkasse mit 4,52 AU-Tagen im Vergleich zu 2020 (4,34 AU-Tage) einen Anstieg. „Wenn wir uns einen längeren Zeitraum ansehen, ist es so, dass die Fehlzeiten im Bereich der psychischen Krankheiten landesweit seit mehr als zehn Jahren stetig ansteigen“, sagt Wiedig.
Die Analyse basiert auf den bundesweiten Daten der Barmer zu rund 3,8 Millionen Erwerbspersonen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Dazu zählen rund 930.000 Erwerbstätige aus NRW beziehungsweise zirka 17.700 aus Duisburg. In Nordrhein-Westfalen sind etwa 2,2 Millionen Menschen bei der Barmer versichert. In Duisburg hat die Krankenkasse laut eigenen Angaben rund 45.000 Versicherte.