Duisburg. Beim Kunstverein Duisburg am Weidenweg in Kaßlerfeld steht ein lebhaftes Wochenende an. Warum sie nach langem Bangen ums Haus erleichtert sind.
Der Kunstverein Duisburg steht vor einem lebhaften Wochenende. Im Hof am Weidenweg in Kaßlerfeld gibt es einen Kunstmarkt, im Erdgeschoss eine neue Ausstellung. Bei der Vorbereitung hatten die Künstlerinnen und Künstler mit gegensätzlichen Gefühlen zu kämpfen. Es mischten sich Trauer, Zuversicht und Erleichterung.
Schmerzlich vermisst wird Peter Withof. Der Künstler, Kunsthistoriker und Germanist, der seit sechs Jahren im Vorstand des Kunstvereins war, ist Mitte Juni überraschend verstorben. Er wird dem Verein nicht nur als Vorstandsmitglied, sondern vor allem als Kurator von Ausstellungen fehlen, die er seit 2008 betreut hat. „Ein Riesenverlust“, sagt Vorsitzender Herbert Gorba.
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Andererseits sei man zuversichtlich, dass die Arbeit weiter geht, so Dorothee Impelmann, die im Verein als Schatzmeisterin aktiv ist und im Januar mit ihrem Atelier von Neumühl an den Weidenweg umgezogen ist. Überhaupt freut man sich über viele neue Künstler, die im letzten halben Jahr Ateliers bezogen haben, darunter Nicole Tenge, Diana Hommel, Gudrun Kleffe, Daniel Koch und Udo Peters. Damit sind alle Ateliers belegt.
Erleichtert sind die Künstler auch über das weitere Engagement des Eigentümers des Hauses am Weidenweg, nachdem die Befürchtung aufgekommen war, er könne nach einem Totalausfall der Heizung, der einen Schaden von 60.000 Euro angerichtet hatte, das Haus verkaufen und sich als Sponsor zurückziehen. Die Unsicherheit ist vorbei. „Das Haus inklusive Heizung ist renoviert“, sagt Gorba, der im Verein vor allem für die Organisation zuständig ist. Das Gerüst an der Außenfassade zeigt, dass noch gearbeitet wird.
Künstler des Hauses bestücken Ausstellung mit ihren Werken
Frisch gestrichen ist auch der große Ausstellungsraum im Erdgeschoss, in dem am Sonntag, 10. Juli, ab 11 Uhr die Ausstellung „Summerfeeling“ eröffnet wird. Dazu konnten sich die Mitglieder einfach anmelden. Was letztlich zu sehen sein wird, ist eine Überraschung. Auch das Organisationsteam erfährt erst kurzfristig, wer was mitbringt.
Angekündigt werden „zwei- und dreidimensionale Kunstwerke“, Malerei von gegenständlich bis konkret, Fotografien, Collagen, Skulpturen – kurzum die ganze Vielfalt, für die auch der Kunstverein steht. „Summerfeeling“ bleibt bis zum 24. Juli und hat geöffnet freitags und samstags von 17 bis 20 und sonntags von 14 bis 18 Uhr.
Sommermarkt am Wochenende im Hof
Bereits am Samstag, 9. Juli, öffnet draußen im Hof der Summer-Markt. „Der Weihnachtsmarkt war ein Testlauf, wir hatten 250 Besucher“, berichtet Wilfried Weiß. Im Winter war der Markt kombiniert mit der Jahresausstellung. Das sei erfolgreich gewesen und habe Spaß gemacht. Der Sommermarkt soll an diesen Erfolg anschließen. Eingeladen wurden auch Nicht-Mitglieder des Kunstvereins. „Das wollen wir weitermachen, das soll sich etablieren“, sagt Marayle Küpper über diese „gute Ergänzung“ und Möglichkeit, Kunst zu verkaufen.
15 Künstler, die von den Vereinsmitgliedern eingeladen wurden, sind mit Ständen vertreten. Angeboten werden Arbeiten aus Glas und Keramik, Druckgrafik und Fotografie, Bildhauerei und Papierarbeiten. Und Werke von Chinmayo, dem Duisburger Künstler-Urgestein, der 2021 im Alter von 85 Jahren gestorben ist. „Es wird spannend“, verspricht Marayle Küpper.
Während des Sommermarkts laden 25 Künstler in ihre Ateliers ein. Er hat geöffnet am Samstag von 14 bis 19 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Angesagt hat sich auch der Sternenstaub-Chor von Thomas Bremser, der am Weidenweg probt und ein kleines Konzert gibt.
>>> Ausstellungen und Ateliers am Weidenweg
- Im Haus Weidenweg 10 in Kaßlerfeld verfügt der Kunstverein über einen 300 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich. Hinzu kommt im 3. Obergeschoss die „GalerieGanzOben“ mit rund 55 Quadratmetern Fläche. Es gibt Ateliers im Haus- und Hofbereich.
- Der Kunstverein finanziert sich aus Mitgliederbeiträgen und wird durch ein eigeninitiatives, ehrenamtliches Engagement getragen. Für einzelne Ausstellungen ist er auf Förderung durch Stiftungen, Spenden und Provisionen angewiesen.