Duisburg. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) kritisiert die neuen Corona-Testregeln. Welche Probleme die KV – auch in Duisburg – befürchtet.

Die neue Corona-Testverordnung steht auch in Duisburg in der Kritik. Wer das Recht auf kostenlose Tests hat, zuzahlen oder die vollen Kosten tragen muss, ist vielen Bürgern noch nicht klar, Testanbieter und Pflegeeinrichtungen bemängeln den großen Aufwand.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO), also die Vereinigung, die sich um die Versorgung gesetzlich versicherter Menschen kümmert, hat ebenfalls wenig Gutes über die neue Testverordnung zu berichten.

Die KV habe gehofft und erwartet, dass „derart grundlegende gesetzliche Neuerungen zum Testgeschehen, wie sie nun durch die neue Testverordnung eingeführt wurden, nicht (wieder) extrem kurzfristig beschlossen und verkündet werden.“ Denn die KVNO möchte ihren Mitgliedern, also vor allem Ärzten, die Änderungen der Testverordnung „rechtzeitig und umfänglich“ weitergeben – „um hier Irritationen, auch in der Öffentlichkeit, bestmöglich zu verhindern“.

Missverständnisse und Verwirrung: Befürchtungen bestätigen sich in Duisburg

Passiert ist das Gegenteil. „Leider ist die vergangenen Mittwochmittag verkündete und nur wenige Stunden später dann schon in Kraft getretene neue Testverordnung erneut eine politische ,Sturzgeburt’“, erklärt ein KVNO-Sprecher auf Anfrage. Die Vereinigung befürchte Missverständnisse und Verwirrung im Bezug auf die kostenlosen, kostenpflichtigen und 3-Euro-Tests, auch mit Blick auf die „konkrete Überprüfbarkeit der vorgelegten Nachweise“. Das solche Fälle schon auftreten, bestätige zuletzt der Duisburger Apothekenbetreiber Rachid Bouylmani.

So könne zum Beispiel nämlich jedes Zusammenkommen von Menschen als „Veranstaltung“ verstanden werden – einer der Kriterien für einen vergünstigten Test. Aus diesen Gründen hofft die KVNO auf „Nachschärfungen“ der Verordnung seitens des Gesetzgebers. Besonders die Kriterien, nach denen Gesundheitsämter Teststellen zulassen, müssten auf die neue Nachweispflicht für kostenlose und 3-Euro-Test modifiziert werden. So gibt die Vereinigung den Kassenärzten eine ziemlich deutliche Botschaft mit auf den Weg: „Bis zur abschließenden Klärung empfehlen wir unseren Mitgliedern, vorerst keine Bürgertests nach der neuen Corona-Testverordnung vorzunehmen.“