Duisburg. Laut Anklage soll ein Stalker Frauen verfolgt und belästigt haben. Einmal soll der Duisburger am Bett einer Neumühlerin (22) aufgetaucht sein.
Wegen Nachstellung, Bedrohung, Beleidigung und mehrfacher Körperverletzung steht ein 29 Jahre alter Duisburger vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz. Zwischen August 2019 und April 2020 soll er mehreren Frauen nachgestellt, sie geschlagen und bedroht haben. Auch Männer soll er attackiert haben, vor allem, wenn sie einer der Frauen zu nahe kamen.
Besonders hart traf es eine 22-jährige Frau aus Neumühl. Sie habe den Angeklagten im Frühjahr 2019 kennengelernt. „Es war nur eine Freundschaft.“ Doch das sah der Angeklagte möglicherweise anders. Er tauchte am Arbeitsplatz der Frau auf, verbot anderen mit ihr zu sprechen. Einen Mann, mit dem sich die 22-Jährige auf der Straße unterhielt, schlug er nieder und zerrte die Frau weg.
Angeklagter aus Duisburg stand auf Balkon einer 29-Jährigen
Mehrfach verschaffte sich der 29-Jährige mit Gewalt Zugang zur Wohnung der Frau, stand nachts plötzlich an ihrem Bett. „Als ich gerade meine Oma besuchte, hat er mir ein Selfie auf mein Handy geschickt. Er stand auf meinem Balkon. Er muss wohl am Regenrohr hochgeklettert sein.“
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Immer wieder soll der Angeklagte die Zeugin mit dem Tode bedroht und mit einem Messer herum gefuchtelt haben. „Er war dann immer total betrunken. Am nächsten Morgen hat er sich jedes Mal bei mir entschuldigt“, so die Zeugin. Viel zu lange habe sie ihm aus Mitleid verziehen. Doch als die Gewalt des Angeklagten zunahm und sie Angst um ihr Leben bekam, ging sie zur Polizei. Dort sammelten sich auch Strafanzeigen weiterer Geschädigter an.
29-Jährigem droht Unterbringung in der Psychiatrie
Der Ausgang des Verfahrens ist derzeit noch ungewiss. Sicher ist, dass der Angeklagte seit mehr als zehn Jahren Drogen, Alkohol und Medikamente konsumiert.
Ein Sachverständiger sah allerdings in einer Persönlichkeitsstörung die Hauptursache für die Taten des 29-Jährigen. Der Prozess könnte deshalb mit einer dauerhaften Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Einrichtung enden. Ein Urteil soll nach derzeitiger Planung am 12. Juli gesprochen werden.