Duisburg. Wer Bäume fällt, muss auch sagen, wie viele. In Duisburg ist das angeblich nicht möglich – in anderen Städten aber schon. Ein Kommentar.
Es ist eine interessante Rechnung, die die Stadt Duisburg in Bezug auf ihre Bäume aufmacht. Zahlen zu gefällten Straßenbäumen kann sie angeblich nicht nennen, trotzdem soll die Zahl der Straßenbäume gleich bleiben. Wie die Mitarbeiter der Verwaltung das ausrechnen können, ohne die abgeholzten Bäume von den neu gepflanzten abzuziehen, bleibt ihr mathematisches Geheimnis.
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Wie viele Bäume wurden gefällt? Wie alt waren sie, wie groß, welche Lebenserwartung hätten sie noch gehabt? Alles Fragen, die angeblich nicht zu beantworten sind. Umso ausführlicher sind dafür die Angaben der Duisburger Verwaltung zu den neu gepflanzten Bäumen. Klar, sägt sie an Bäumen, sägt sie auch an der Laune ihrer Bürger – in Wedau gab es gerade erst 2700 Unterschriften und eine Menschenkette für den Erhalt von 26 Platanen.
„Duisburg wird immer grüner“: Ein schönes Zitat – leider ohne Aussagekraft
Gerne hätten wir das Zitat von Martin Linne, „Duisburg wird immer grüner“, mit Zahlen belegt. Diese Zahlen kann oder will die Duisburger Stadtverwaltung nicht liefern. Das sät Zweifel an der Aussagekraft seines Satzes.
Andere Städte machen vor, wie es besser geht: Die Stadt Düsseldorf stellt im Internet eine Karte mit geplanten Baumfällungen bereit, und Essen legt jährlich eine Baumbilanz vor, in der auch die Abholzungen nicht fehlen. Duisburg sollte nachziehen – und so Vertrauen säen, wo bislang Misstrauen wächst.