Duisburg. Fans des MSV Duisburg haben die Wartezeiten an den Stadion-Imbissen kritisiert. Catering-Chef erklärt die Hintergründe und verspricht Besserung.
Nach den Geisterspielen zu Hochzeiten der Corona-Krise hat der MSV Duisburg seine Heimspiele in der Drittliga-Saison 2021/2022 wieder vor Zuschauern ausgetragen. Die Fans zog es wieder in die Schauinslandreisen-Arena. Allerdings: Deutliche Kritik gab es von den Anhängern nicht nur an der sportlichen Leistung der „Zebras“, sondern auch an der Bewirtung an den Imbiss-Kiosken (wir berichteten).
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Verantwortlich für die Stadion-Gastronomie ist das Duisburger Unternehmen Feinkost Kersten. Wir haben mit Inhaber Oliver Kersten nach der letzten Heimpartie über die Situation gesprochen.
Stau an den Imbissen beim MSV Duisburg: Das sagt Oliver Kersten
Herr Kersten, können Sie den Unmut der Fans über die langen Wartezeiten an den Imbiss-Ständen nachvollziehen? Uns wurde im Nordkurvenbereich im Extremfall von Wartezeiten von mehr als einer halben Stunde berichtet.
Oliver Kersten: Ich kann den Unmut der Fans durchaus verstehen. Gerade beim Spiel gegen 1860 München gab es Probleme. Das lag auch daran, dass 8500 Zuschauer prognostiziert wurden, aber am Ende dann tatsächlich 12.000 Besucher in der Arena waren.
Wie viel Wartezeit sollte der Fan zu Stoßzeiten, etwa in der Halbzeitpause, normalerweise einkalkulieren?
Maximal 10 bis 15 Minuten sollten schon einkalkuliert werden.
Sind bisher Arena-Besucher mit Beschwerden an Sie herangetreten?
An uns direkt sind keine Beschwerden gerichtet worden.
Sie sind für die komplette Gastronomie in der Arena verantwortlich. Welche Bereiche gehören dazu? Seit wann sind Sie in der Verantwortung?
Für die Stadion-Gastronomie ist unser Unternehmen seit September 2013 verantwortlich. Wir betreuen während der Heimspiele den Business- und Logenbereich sowie die Imbiss-Kioske in der Arena.
Betreuen Sie auch nichtsportliche Veranstaltungen in der Arena als Caterer? Welcher Art sind die Veranstaltungen?
Gastronomisch betreuen wir Firmenfeiern, Kongresse und Tagungen, Abi-Bälle, einfach die ganze Palette.
Das Personal in den von Ihnen bewirtschafteten Kiosken stellt unter anderem auch ein Personaldienstleister zur Verfügung. Gibt es da nach der Corona-Zeit derzeit immer noch Engpässe?
In der Regel arbeiten wir mit unserem Personal, bei größerem Zuschaueraufkommen greifen wir auf externes Personal zurück. Die Personaldecke ist durch Corona und damit verbundenen Abwanderungen überall im Gastronomiebereich dünn geworden. Aber da ist so langsam Besserung in Sicht.
Muss so zum Teil neues und unerfahrenes Personal eingesetzt werden?
Das ist so. Die neuen Mitarbeiter müssen natürlich angelernt werden, die Routine fehlt. Das trägt auch dazu bei, dass nicht so schnell bedient werden kann, wie es die Fans gewohnt sind.
Wie wird der Personalbedarf pro Spiel ermittelt?
Der Verein meldet uns die zu erwartende Zuschauerzahl. Danach kalkulieren wir unseren Personalbedarf.
Wie viel Imbiss-Stände sind von Ihnen in der Arena maximal zu betreuen? Warum waren manche Stände geschlossen?
In der Arena gibt es 18 Kioske. Davon befinden sich allein fünf im schwach frequentierten Gästebereich. Von den 13 verbleibenden Ständen sind 11 geöffnet, die nicht geöffneten Kioske befinden sich im Süd-Bereich der Sparkassentribüne, der derzeit nur von wenigen bis gar keinen Zuschauern besucht wird.
Nach dem Heimspiel gegen den TSV 1860 München berichteten Besucher aus der Nordkurve, dass in der Halbzeit bereits Brötchen und Brezeln ausgegangen waren. Wie ist das zu erklären?
Das war aber nur für wenige Minuten, es wurde umgehend für Nachschub gesorgt.
Früher sah man während des Spiels mobile Bierverkäufer auf den Tribünen. Wäre das eine Option, um den Andrang beim Bierverkauf zu entzerren?
Das war damals ein externer Dienstleister, wir hatten zuletzt drei mobile Bier-Verkäufer im Einsatz. Es ist gut vorstellbar, deren Anzahl demnächst zu erhöhen.
Können sie den Fans zur neuen Saison mit Blick auf die gastronomische Versorgung Besserung versprechen?
Unbedingt! Das läuft alles im Moment gut an, braucht aber seine Zeit.
Zum Abschluss: Herr Kersten, wie beurteilen Sie die Situation des MSV nach dem der Abstieg abgewendet werden konnte?
Der Abstieg wäre eine Katastrophe gewesen, nicht nur für die Stadt und den Verein, auch für die Mitarbeiter der Dienstleister, die in der Arena tätig sind. Aus sportlicher Sicht hoffe ich, dass es in der nächsten Saison besser läuft.