Duisburg. Bei MSV-Spielen haben sich zuletzt lange Warteschlangen an den Imbissständen gebildet, zum Ärger der Fans. Das sind die Gründe, das sagt der MSV.

Gastronom Oliver Kersten streitet nicht ab, dass es bei den letzten Heimspielen des MSV Duisburg in der Schauinsland-Reisen-Arena Probleme an den Imbisstheken gegeben hat. Sein Unternehmen „Feinkost Kersten“ ist für die Bewirtschaftung der Verkaufsstände im Stadion verantwortlich, versorgt die Fans mit Getränken, Bratwurst und Pommes. Das war zuletzt laut Kersten eine besondere Herausforderung.

Frank Schumacher ist seit 15 Jahren Dauerkarten-Besitzer, steht in der Nordkurve und fiebert dort regelmäßig mit seinem MSV. Was er in den Spielen gegen Türkgücü München und Viktoria Köln beim Catering erlebt hat, mache ihn heute noch zornig, schimpft er: „Das war eine einzige Katastrophe. In den Ständen im Bereich der Nordkurve war viel zu wenig Personal. Da bildeten sich lange Schlangen, die Leute standen sogar bis zum Treppenaufgang. Die Mitarbeiter in den Buden waren zwar sehr bemüht, aber total überfordert.“

Der MSV-Fan: „Durch den großen Andrang vor den Imbissständen wurden zum Teil Fluchtwege versperrt, der Ordnungsdienst wurde eingeschaltet, auch der war mit der Lage überfordert.“

MSV-Fan: Beim Türkgücü-Spiel 40 Minuten für Halbzeit-Bier angestanden

Für sein Halbzeit-Bier musste Schumacher nach eigenen Angaben fast 40 Minuten anstehen, verpasste glatt eine Viertelstunde der Drittliga-Partie. „Wir sind ja mit dem MSV gerade auch in dieser Saison wieder jede Menge Kummer gewohnt, und dann kommt auch noch sowas dazu.“

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Nach den Erfahrungen beim Türkgücü-Spiel holte Schumacher beim nächsten Heimspiel direkt die doppelte Ration KöPi für sich und seine Kumpel, um die Prozedur vor den Verkaufsboxen nicht erneut mitmachen zu müssen. „Wenigstens haben die schnell wieder die digitalen Kassen abgeschafft, die hatten das Ganze noch mehr verzögert“, findet der MSV-Anhänger. Ihn ärgerte auch, dass seine Beschwerde beim zuständigen Caterer „Feinkost Kersten“ unbeantwortet blieb.

Dieser Zeitung erläuterte Firmeninhaber Oliver Kersten allerdings umgehend, woran es aus seiner Sicht haperte: „Uns ist in der Corona-Pandemie das Personal zu einem großen Teil weggebrochen. So schnell konnten keine neuen Mitarbeiter gefunden werden, vielen Gastronomie-Betrieben ging es ja ähnlich.“

Viele Unbekannte bei der Personalplanung

Sein Unternehmen arbeite mit einem Personaldienstleister zusammen, der die Verkaufsmitarbeiter an Kersten vermittelt. Der Feinkost-Unternehmer ergänzt: „Zudem war lange ungewiss, ab wann überhaupt wieder vor Zuschauern gespielt werden kann und wie viel zugelassen werden, für uns war das ein totaler Blindflug.“

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Jetzt kommen die Mitarbeiter langsam zurück, berichtet Kersten. Die Personaldecke sei bereits nicht mehr ganz so angespannt. Das war beim letzten MSV-Heimspiel gegen Zwickau bereits zu merken, als es zwar immer noch geschlossene Stände gab, die Schlangen vor den geöffneten Boxen sich aber noch gerade im Rahmen des Zumutbaren bewegten.

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Dass es im Bereich der Imbissstände zuletzt zu Problemen kam, ist auch den MSV-Verantwortlichen nicht verborgen geblieben. Pressesprecher Martin Haltermann: „Wir haben mit Oliver Kersten gesprochen. Er hat uns versichert, dass in Kürze alles wieder normal läuft und die Engpässe überwunden sein werden.“

>> FEINKOST KERSTEN: SEIT 2013 MSV-CATERER

■ Feinkost Kersten ist seit 2013 für die Bewirtung der Zuschauer bei den MSV-Heimspielen verantwortlich. Dazu gehören der Tribünenbereich mit den Imbiss-Kiosken, aber auch der Businessbereich und die Logenebene mit insgesamt 41 Logen.

■ Das 1913 gegründete Duisburger Unternehmen ist seit 2016 auch beim Regionalligisten Alemannia Aachen für das Catering im dortigen Stadion zuständig.