Duisburg. Bei einer Familientragödie sind am Donnerstagabend in Duisburg eine Frau und ihr Sohn zu Tode gekommen. Nachbarn sind erschüttert.
Bei einer Bluttat in Duisburg-Marxloh sind am Donnerstag eine 50-jährige Frau und ihr 20-jähriger Sohn durch Messerstiche zu Tode gekommen. Eine Mordkommission der Polizei nahm die Ermittlung auf. Die Obduktion am Freitagmorgen hat ergeben, dass es sich vermutlich um einen erweiterten Suizid handelt. Das belege auch die Spurenlage sowie Aussagen von Familienangehörigen, sagen Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Erklärung.
Demnach soll der Sohn die Mutter mit einem Messer derart verletzt haben, dass sie noch im Haus starb. Danach soll er sich mit dem Messer selbst verletzt haben.
Zwei Tote in Marxloh: Nachbarn sind geschockt
Nachbarn zeigten sich am Freitag geschockt. Kerzen standen vor der Haustür in der Kaiser-Friedrich-Straße, ein Paar legte als Zeichen der Trauer einige Rosen vor die Tür.
Polizei und Rettungskräfte waren am Donnerstagabend (5. Mai) gegen 19 Uhr zu der schwer verletzten Frau und ihrem Sohn zu dem Einfamilienhaus ausgerückt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mitteilten, starb die 50-Jährige noch im Haus. Ein Rettungswagen brachte den 20 Jahre alten Sohn unter Reanimationsbedingungen ins Krankenhaus, wo er ebenfalls verstarb.
Obduktion der Leichen soll helfen, die Tathintergründe zu ermitteln
Die Polizei habe im Haus ein Messer als mögliche Tatwaffe sichergestellt, hieß es in einer ersten Mitteilung. Es gebe noch drei weitere Familienangehörige, teilte die Polizei mit. Der Vater (40 Jahre alt) sei in der Nacht von der Polizei befragt worden. Die zwei Töchter (15 und 17 Jahre alt) seien zu Familienangehörigen gebracht und dort betreut worden, sagte eine Polizeisprecherin am Freitagmorgen.
Bluttat in Marxloh: Nachbarn sind erschüttert
Das weiße Siegel der Kriminalpolizei an der Haustür ist am Freitag deutlich sichtbar. Der Zugang zum Tatort ist gesperrt. Ein Fenster am Haus steht noch auf Kipp, rosa Herzen hängen zur Deko darin. In der Nacht hatten Ermittler Spuren gesichert und am Morgen klapperten Kriminalbeamte die Nachbarschaft ab.
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Die Nachbarn sind sichtlich erschüttert, manche winken weinend ab, möchten nicht reden. Eine sagt: „Unsere Kinder haben zusammen gespielt“. Ihren Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen. Sie wohnt in einer Reihe mit der Familie, nie hätten sie „Palaver“ oder Geschrei gehört. Der Sohn sei immer freundlich gewesen, habe gegrüßt, die Eltern seien zurückhaltend gewesen.
Fernsehteams filmen am Tatort
Sie wohnen an der Ecke „Zum stillen Winkel“, still ist es an diesem Tag jedoch nicht. Fernsehteams sind da und filmen die Genossenschaftshäuser, die vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden.
Nachbarn von gegenüber unterhalten sich und blicken immer wieder auf den Tatort. Man kannte sich von der Hunderunde, erzählt einer. Oft sei eines der Mädchen mit dem kleinen Hund losgezogen. Der Tierschutz sei am Abend dagewesen, weil auch Katzen zum Haushalt gehört hätten.
Die Postbotin schiebt unterdessen ungerührt Werbung und Briefe an den Rosen vorbei durch den Briefschlitz am Fuß der Tür. Eine weitere Trauernde kommt, entzündet Grablichter und legt eine weiße Rose ab.
Die Kaiser-Friedrich-Straße ist einige Kilometer lang und führt von Marxloh nach Oberhausen. Der Weg führt vorbei an mehrgeschossigen Wohnblocks, neuen Einfamilienhaus-Siedlungen, vorbei aber auch an Gärtnereien, Wiesen mit Pferden und einem Ausflugslokal.
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Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.