Duisburg. Die Gastronomie hat ein Problem: In Kneipen und Restaurants in Duisburg fehlt das Personal. Welche Auswirkungen Gäste zu spüren bekommen könnten.
Die Coronapandemie sorgt für einen Arbeitskräftemangel in der Gastronomie. Das bestätigt auch Marc Weber, Inhaber des Duisburger Brauhaus Webster und Dehoga-Kreisvorsitzender (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) in Duisburg. „Wir haben Ende vergangenen Jahres eine Umfrage (unter Gastronomen in NRW, Anm. d. Red.) durchgeführt, nach der vier von fünf Gastronomen über Arbeitskräftemangel klagten. Die meisten sind also betroffen.“
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Von den 400.000 Beschäftigten, die vor Corona in der NRW-Gastronomie und Hotellerie gearbeitet hätten, seien vor allem die Aushilfen Corona zum Opfer gefallen – weil „die ja nicht in den Genuss von Kurzarbeitergeld gekommen sind.“ Langsam werde die Situation wieder besser, sie bleibe aber angespannt. „Das Thema Arbeitskräftemangel wird uns in den nächsten Jahren begleiten“, sagt Marc Weber.
Unsicherheit in der Gastrobranche sorgt für Arbeitskräftemangel
Dass die Arbeitskräfte in der Gastronomie fehlen, hat aber nicht nur mit fehlendem Kurzarbeitsgeld zu tun. Genauso wichtig für Arbeitnehmer im Gastrogewerbe sei die Planungssicherheit, „und die fehlt“, so Weber. „Als Student oder Studentin sind sie auf das Geld als Minijobber meist angewiesen. Solange über uns aber immer das Damoklesschwert kreist, wann die nächste Beschränkung kommt beziehungsweise sich das Gästeverhalten verändert, entsteht die Frage: Wie sicher ist mein Job?“
Deshalb, betont der Gastronom, sei es wichtig, den Arbeitskräften in der Gastronomie seitens der Politik eine sichere Perspektive zurückzugeben – „und alles zu tun, damit es nicht zum dritten Coronaherbst kommt.“ Dass die Kräfte bei besseren Perspektiven auch zurückkehren würden, scheint dabei sicher. „Wir bekommen von vielen zu hören: Wenn die Perspektive wieder besser ist, kommen wir gerne zurück, weil uns der Job in der Kneipe, Disko oder im Restaurant viel Spaß gemacht hat“, so Weber.
Gehälter steigen, die Preise auch
Sollten die Kräfte aber nicht zurückkehren, könnten das auch die Besucher zu spüren bekommen. Konsequenzen könnten andere Öffnungszeiten, mehr Ruhetage, eingedampfte Speisekarten und im schlimmsten Falle Schließungen sein, erklärt Marc Weber. Der neue Tarifvertrag für das Gastgewerbe in NRW könnte zum 1. Mai ein wenig Linderung bringen: Das tarifliche Gehalt wird dann immer mindestens 50 Cent über dem Mindestlohn liegen, flexiblere Arbeitszeiten sollen Arbeitnehmer entlasten.
Die höheren Gehälter werden sich auf die Preise auswirken, erklärt Weber. „Wir hoffen natürlich, dass unserer Gäste Preisanpassungen als Zeichen der Wertschätzung für unsere und die Arbeit unserer Beschäftigten akzeptieren werden.“