Duisburg. Die pro-europäische Partei Volt wirbt in Duisburg bei der Landtagswahl erstmals um Erststimmen. Wer die Kandidaten sind, was Volt will.

Die pro-europäische Partei Volt schickt bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl im Mai erstmals in Duisburg eine Direktkandidatin und Direktkandidaten ins Rennen. Die bekannteste Volt-Bewerberin ist die ehemalige Ratsfrau Britta Söntgerath.

Volt: Ex-Piratin Britta Söntgerath kandidiert im Süd-Wahlkreis

Die 59-Jährige wirbt um Erststimmen im neuen Süd-Wahlkreis Duisburg I. Britta Söntgerath, ehemals Mitglied der Piratenpartei, war von 2014 bis 2020 Mitglied im Rat und in den Bezirksvertretungen Hamborn sowie Süd. Sie ist nach eigenen Angaben erst im Dezember 2021 bei Volt eingetreten: „Ich möchte vor allem jungen Menschen helfen, politische Mitsprache in Duisburg zu erlangen.“ Die Betriebswirtin und Datenschutz-Auditorin wurde 2016 als Sprecherin des Duisburger Flüchtlingsrates gewählt.

Britta Söntgerath, Volt-Kandidatin im Wahlkreis Duisburg I.
Britta Söntgerath, Volt-Kandidatin im Wahlkreis Duisburg I. © Unbekannt | Volt Cityteam Duisburg

Landtagswahl NRW 2022: Das sind die drei Duisburger Wahlkreise

Wahlkreis Duisburg II: Simon Kleinlützum kam aus Velbert und von der FDP

Im neuen Wahlkreis Duisburg II, dem der linksrheinische Westen und der nördliche Bezirk Walsum angehören, tritt Simon Kleinlützum für die Farbe Lila an. Der 41-Jährige arbeitet im Dialogmarketing für eine Bank.

Von Oktober 2015 bis September 2017 war Kleinlützum wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Velbert, „bevor ich ins Ruhrgebiet umgezogen bin“, wie er erläutert. Bei der FDP sei er auch in den Landesfachausschüssen Verkehr sowie Wirtschaft und Energie gewesen. Kleinlützum war Volt im Oktober 2020 beigetreten. Seither habe er sich auf kommunaler und Landesebene in der Partei engagiert, berichtet er auf Nachfrage.

Simon Kleinlützum, Volt-Kandidat im Wahlkreis Duisburg II.
Simon Kleinlützum, Volt-Kandidat im Wahlkreis Duisburg II. © Unbekannt | Volt Duisburg

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Wahlkreis Duisburg III: Ghumann Singh engagiert sich an der Uni und für die Tafel

Noch länger Volt-Mitglied ist nach Angaben der Partei der Direktkandidat im Wahlkreis Duisburg III (Nord/Mitte): Ghumann Singh ist im Juni 2020 eingetreten. Der 23-Jährige stammt „aus einer vierköpfigen Familie mit Migrationshintergrund“ und ist „in Köln-Porz aufgewachsen“.

Nach seinem Abitur habe er sich „aufgrund meiner Erfahrungen mit Ungleichbehandlungen im täglichen Leben, etwa bei der Wohnungssuche“ für ein Studium der Politikwissenschaft entschieden; an der Universität Duisburg-Essen (UDE) strebt er den Master-Abschluss an. Bei Volt bringe er sich in den Hochschulgruppen ein. Und „seitdem ich in Duisburg lebe, unterstütze ich die Tafel“.

Ghumann Singh, Volt-Kandidat im Wahlkreis Duisburg III.
Ghumann Singh, Volt-Kandidat im Wahlkreis Duisburg III. © Unbekannt | Volt Cityteam Duisburg
Ein Volt-Plakat im Wahlkampf zur Kommunalwahl 2020.
Ein Volt-Plakat im Wahlkampf zur Kommunalwahl 2020. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

>> DAS IST DIE VOLT-PARTEI

  • Die Partei entstand als Antwort auf den Brexit sowie den Rechtspopulismus in Europa und den USA. Der Vorläuferverein Vox Europa wurde im März 2017 in Luxemburg gegründet, die deutsche Volt-Partei im März 2018 in Hamburg.
  • Die Lilafarbenen bezeichnen sich als „erste paneuropäische Partei“, sie vertreten fortschrittliche und sozialliberale Positionen und betrachten die EU als Erfolgsprojekt.
  • Die wichtigsten Forderungen im Grundsatzprogramm „5+1 Herausforderungen“: „Intelligenter Staat. Wirtschaftliche Erneuerung. Soziale Gleichberechtigung. Globaler Ausgleich. Politisch aktive Bürgerschaft. EU-Reform.“
  • Bei der Bundestagswahl 2021 erhielt Volt in Duisburg 0,26 Prozent der Zweitstimmen. Nach der Kommunalwahl 2020 war die Partei in Köln, Bonn und Münster an Ratskoalitionen beteiligt und ist seither dort und in weiteren Kommunalparlamenten vertreten.