Duisburg. Wegen Drogenhandels stand ein Mann aus Untermeiderich vor dem Amtsgericht. Der 27-jährige Duisburger legte ein rückhaltloses Geständnis ab.

Die Polizei hatte die Wohnung eines 27-jährigen Meiderichers am 9. April 2021 bereits eine Weile beobachtet. Um 19 Uhr rückten die Beamten an, durchsuchten die Räume und das Auto des Mannes. Sie fanden allerdings nichts. Erst als sich jemand den Kinderwagen anschaute, der vor der Wohnungstür geparkt war, stieß man auf rund 400 Gramm Marihuana.

Beim Eintreffen der Polizei hatten die im gleichen Haus lebende Ex-Lebensgefährtin und die Mutter des Mannes den Kinderwagen noch vor dem Haus hin und her geschoben. Wegen Drogenhandels stand der alleinerziehende Vater eines Kindes im Vorschulalter nun vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz.

Arbeitslosigkeit und Beziehungsprobleme warfen Duisburger aus der Bahn

Er gestand, dass er in den Wochen zuvor in mindestens 15 Fällen jeweils zwei Gramm Marihuana an einen Bekannten verkauft hatte. Damit habe er seinen eigenen erheblichen Drogenkonsum finanziert. Und er gestand, seinen Rauschgiftvorrat nebst Feinwaage und Verpackungsmaterial im Kinderwagen versteckt zu haben. Daran hatten Fingerabdrücke eh wenig Zweifel gelassen.

[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]

Der Verteidiger verwies auf einen bürgerlichen Lebenswandel seines Mandanten. „Er hat immer gearbeitet.“ Doch dann kam Corona. Der Angeklagte verlor seinen Job. Und er trennte sich von seiner Lebensgefährtin. „Da habe ich ziemlich viel gekifft. Bis zu fünf Gramm am Tag“, so der 27-Jährige. Seit der Durchsuchung sei er allerdings drogenfrei.

27-Jähriger ließ die Finger von den Drogen und kümmert sich um seinen Sohn

„Diese Durchsuchung hat mich so geschockt, dass ich mit den Drogen Schluss gemacht habe“, berichtete der Angeklagte. Stattdessen kümmere er sich verstärkt um seinen kleinen Sohn. Das zwischenzeitlich eingeschaltete Jugendamt hatte nach kurzer Zeit keine Bedenken dagegen.

Ab 1. März hat der Meidericher auch einen neuen Job. „Ich habe aber noch nicht endgültig zugesagt, weil ich erst einmal das Urteil in diesem Verfahren abwarten wollte.“

Der Arbeitsaufnahme steht nun nichts mehr im Wege. Das Schöffengericht setzte eine 18-monatige Haftstrafe auf drei Jahre zur Bewährung aus. Ein Bewährungshelfer soll dem Angeklagten bei Problemen helfen. Außerdem soll der 27-Jährige Kontakt zur Suchtberatung aufnehmen und alle sechs Monate nachweisen, dass er keine Drogen mehr konsumiert.