Duisburg. Nach der Geldautomatensprengung in Duisburg-Großenbaum laufen bei der Kripo die Ermittlungen. Was die Polizei schon über die Täter weiß.

Nach der Geldautomatensprengung in der Filiale der Deutschen Bank in Duisburg-Großenbaum am frühen Mittwochmorgen (wir berichteten) sind alle 23 Bewohner zurück in ihren Wohnungen. Jeweils ein Haus an der Angermunder Straße und eins an der Straße Am Lipkamp mussten noch in der Nacht geräumt werden, weil nach der Explosion eine Einsturzgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. Mittlerweile hat der Statiker aber für beide Gebäude Entwarnung gegeben.

Die Suche nach den Tätern läuft derweil bei der Kripo. „Es gibt vereinzelte Hinweise, dass die Täter mit einem Audi in Richtung B 288 geflohen sind“, berichtet Polizeisprecher Jonas Tepe. Ob dies allerdings eine konkrete Spur zur bekannten „Audi-Bande“ ist, sei noch offen.

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Die Ermittler der LKA-Sonderkommission „Heat“ gehen davon aus, dass viele der Automatensprengungen in Nordrhein-Westfalen auf das Konto der mehrere hundert Mann starken Bande marokkanischer Einwanderer aus den Niederlanden gehen.

Kam in Duisburg-Großenbaum echter Sprengstoff zum Einsatz?

Die Täter haben ihre Vorgehensweise angepasst. Denn die Banken haben auf die Vielzahl an Taten in den vergangenen Jahren mittlerweile reagiert: So machen moderne Lüftungsanlagen eine Sprengung mit eingeleitetem Gas – lange Zeit die beliebteste Methode der Kriminellen – mittlerweile fast unmöglich.

Deshalb benutzen die Banden nun häufig selbstgemischten Sprengstoff. Dieser gilt allerdings als gefährlicher. Die starke Explosion in der Bank in Großenbaum spricht dafür, dass auch hier echter Sprengstoff zum Einsatz kam. Die Polizei bestätigt das jedoch bislang nicht. Derzeit werten die Ermittler Spuren- und Videomaterial aus.

Die Polizei war am Mittwoch lange in Duisburg-Großenbaum vor Ort.
Die Polizei war am Mittwoch lange in Duisburg-Großenbaum vor Ort. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Zeugenhinweise zu der Geldautomatensprengung, die am Mittwochmorgen um 1.30 Uhr die Bankfiliale an der Ecke Angermunder Straße/Am Lipkamp verwüstete, nehmen die Ermittler des Kriminalkommissariats 14 weiter unter 0203 280 0 entgegen.