Duisburg. Wegen Raubes standen zwei Duisburger vor dem Landgericht. Einer soll einem Raubopfer in Homberg alles bis auf die Unterhose abgenommen haben.

Mit einer vergleichsweise milden Strafe endete für einen 28 Jahre alten Homberger ein Prozess vor dem Landgericht Duisburg. Wegen zweier Diebstahlstaten verurteilte ihn die 10. Große Strafkammer zu acht Monaten Haft. Die Anklageschrift hatte deutlich mehr Taten umfasst. Doch die meisten Anklagepunkte wurden im Rahmen des mehrtägigen Verfahrens eingestellt.

Darunter auch ein origineller Raub, der dem 28-Jährigen angelastet worden war: Dieser soll einen Mann, dem er tags zuvor ein Handy gestohlen haben soll, am 5. Januar 2020 in seine Wohnung bestellt haben, um ihm das Gerät zurückzugeben. Stattdessen soll er dem Zeugen zum Konsum von Drogen und Alkohol genötigt und ihm ein weiteres Handy, 70 Euro sowie die komplette Kleidung bis auf Socken und Unterwäsche abgenommen haben.

Prozess in Duisburg: Juristen glaubten Hauptbelastungszeugen fast gar nichts

Immerhin musste das vermeintliche Opfer, seiner Aussage zu Folge, nicht halbnackt den Heimweg antreten. Der Angeklagte habe ihn im Gegenzug mit alten Kleidungsstücken ausgestattet, berichtete der Zeuge. Auch ansonsten gab er so viel ungereimtes Zeug von sich, dass selbst der Staatsanwalt abwinkte.

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Deutlich schlechter ging das Verfahren für einen 32 Jahre alten Mitangeklagten aus Neuenkamp aus. Ihm wurde eine ganze Reihe von Eigentums- und Gewalttaten vorgeworfen, die er fast alle bestritt. Zwar blieben auch gegen den 32-Jährigen nur zwei Anklagepunkte übrig, die allerdings deutlich mehr Gewicht hatten: Wegen schwerer räuberischer Erpressung und versuchtem schweren Raub wurde er zu sieben Jahren verurteilt.

Mitangeklagter kassierte sieben Jahre

Zu den abgeurteilten Taten gehörte der Überfall auf eine junge Passantin in Neudorf. Der Angeklagte hatte ihr eine Geldbörse geraubt und ihr anschließend durch einen aufgesetzten Schuss mit einer Gaspistole eine schmerzhafte Prellung am Oberschenkel zugefügt.

Anderthalb Jahre lang muss der 32-Jährige nun noch im Gefängnis sitzen. Dann wird er in eine Entziehungsanstalt verlegt. Absolviert er die Drogen-Therapie erfolgreich, könnte er zwei Jahre später bereits wieder auf freien Fuß kommen.