Duisburg. Ein WDR-Team hat die Wasserschutzpolizei Duisburg begleitet. Dabei herausgekommen sind stimmungsvolle Aufnahmen und eine authentische Doku.

Tief hängen die Wolken über dem Rhein bei Duisburg. Aus den großen Industrieschornsteinen qualmt es gewaltig, während im Vordergrund das Boot der Wasserschutzpolizei in der Dämmerung über den Strom gleitet. So sehen die ersten Sequenzen der Doku „Alarm auf dem Rhein: Einsatz für die Wapo Duisburg“ aus, die am Freitagabend um 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen läuft.

Der Titel zur Dokumentation der in Duisburg aufgewachsenen und preisgekrönten Filmemacherin Antje Boehmert suggeriert Einsatzkräfte in Ausnahmesituationen und dramatische Rettungseinsätze. Doch der 45 Minuten lange Film zeigt hingegen den tatsächlichen Alltag der Einsatzkräfte auf und neben dem Wasser. Das ist nicht immer spektakulär, aber dafür sehr authentisch.

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An zwölf Drehtagen im November und Dezember 2021 hat das Filmteam vier Mannschaften des größten Polizeireviers NRW eng begleitet, ist mit an Bord gegangen und hat Bilder und Geschichten gesammelt.

Doku zeigt: So läuft eine Schiffskontrolle auf dem Rhein bei Duisburg ab

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Schichtbeginn: René Schröder, Thomas Bergermann und Sandra Burger betreten am Vinckekanal ihr Boot, die WSP 8. Dann geht es los auf die Verkehrsreichste Wasserstraße Europas, den Rhein. Allein Duisburg passieren hier täglich 550 Schiffe – Tanker, Frachter, Containerschiffe und Freizeitkapitäne. Der Streifendienst muss sie alle im Blick haben, um für die bestmögliche Sicherheit zu sorgen.

In der Doku wird deutlich: Ein wichtiger Hebel dabei sind die ständigen Kontrollen. So wie in dieser Schicht unter anderem beim 86 Meter langen, niederländischen Motorschiff Hamaritha, das von Rotterdam nach Neuss unterwegs ist. Thomas Bergermann geht dafür an Bord. Das ist allerdings nicht ganz so einfach: Das Schiff liegt zu tief im Wasser. Über den Steg an der Seite ist das an diesem Vormittag also nicht möglich. René Schröder muss das Binnenschiff also bei voller Fahrt von hinten ansteuern, das Boot dann möglichst ruhig halten – geschafft.

Die WSP 8 der Wasserschutzpolizei Duisburg.
Die WSP 8 der Wasserschutzpolizei Duisburg. © WDR/DOCDAYS Productions/ | Knut Schmitz

Dann überprüft sein Kollege Bergermann Fahrzeiten, Besatzung, Ladung, Sicherheitsausrüstung. In diesem Fall hat er nichts zu beanstanden. Bei der Kontrolle eines anderen Schiffes wird später ein Bußgeld fällig.

Polizisten berichten offen über ihre Arbeit auf dem Rhein

Neben der WSP 8 geht das Kamerateam auch mit der Ermittlungsgruppe auf der WSP 1 auf Tuchfühlung. Sie ist für die Frachter mit Gefahrgut zuständig. Die großen Transporte für die Industrie sind also ihr Alltag. Ist die gefährliche Fracht sicher geladen? Wird sie ordnungsgemäß transportiert? Diese Fragen müssen die Polizisten täglich beantworten.

Ohne die strengen Regeln und die Überprüfung wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, bis es zu schweren Unfällen oder gar Umweltkatastrophen kommen würde. „Es würde an Sicherheitseinrichtungen gespart werden, die Feuerlöscher würden nicht mehr gewechselt werden. Wartung würde nicht mehr stattfinden...“, zählt Polizeihauptkommissar Stefan Wilms auf. Denn der wirtschaftliche Druck, der auf den Reedereien liegt, sei immens.

Lieber Binnenhafen und Industrie als Bodensee

Eine Stärke der Dokumentation: Die Polizisten berichten in den Gesprächen an Bord offen über ihren Alltag. Und schildern, warum der Rhein und der größte Binnenhafen der Welt ein spannender Arbeitsplatz sind: „Es ist ein breites Spektrum, das abgedeckt wird. Hier ist ein Knotenpunkt, wo alles gesammelt und umgeschlagen wird“, erklärt Meike Neuhaus. Stefan Wilms unterstreicht: „Ich könnte mir nicht vorstellen auf dem Bodensee zu arbeiten, wo nur ein paar Segelbötchen sind.“

Gerade für Duisburger interessant: Die Kamera fängt Wahrzeichen der Stadt vom Wasser aus ein. Da ist die Brücke der Solidarität und die Friedrich-Ebert-Brücke dabei. Besonders stimmungsvoll: Die Fahrt über den Rhein am Abend, wenn im Hintergrund der Stadtwerketurm grün leuchtet.

Die Dokumentation im WDR ist auch eine Antwort auf die ARD-Vorabendserie „Wapo Duisburg“. Dort hatte die echte Duisburger Polizei auf eine Zusammenarbeit verzichtet, da den Verantwortlichen das Drehbuch zu weit von der Realität entfernt schien. Über die WDR-Doku sagt Polizeisprecher Jonas Tepe: „Sie ist ein toller Imagegewinn für uns und liefert spannende Einblicke in die täglichen Aufgaben.“

>>Dokumentation im TV und in der Mediathek

  • Die Direktion der Duisburger Wasserschutzpolizei ist von Bonn bis Minden und Emmerich für 900 Kilometer Wasserstraßen zuständig.
  • Die Dokumentation „„Alarm auf dem Rhein: Einsatz für die Wapo Duisburg“ ist am Freitagabend um 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen zu sehen. Ein Wiederholung wird am Sonntag um 11.50 Uhr ausgestrahlt. Außerdem ist der Film unter www.ardmediathek.de online abrufbar.