Duisburg. Große Nachfrage beim Start der Kinderimpfungen im Duisburger Impfzelt. Eltern erklären, warum sie sich für die Corona-Impfung entschieden haben.
Der Start der städtischen Kinderimpfungen im Kinderimpfzelt am Duisburger Hauptbahnhof ist auf große Nachfrage gestoßen. Bis 16 Uhr bekamen 145 Kinder zwischen fünf und elf Jahren am Freitag ihre erste Impfung gegen Covid-19. Die Maximalkapazität von etwa 180 Kinderimpfungen vor Ort dürfte beim Auftakt damit wohl erreicht worden sein.
Dabei ging es schon 15 Minuten früher los als geplant: Um 12.45 Uhr startete der Betrieb im Impfzelt, die Warteschlange wurde schnell kürzer. „Wir waren fertig. Warum sollten wir warten?“, erklärte Feuerwehrchef Oliver Tittmann. Sein Team hat das zweite große Impfzelt auf dem Portsmouthplatz in nur sechs Tagen auf die Beine gestellt – und mit einem aufblasbaren Elefanten, buntem Licht und mit Tieren verzierten Impfkabinen kinderfreundlich gestaltet.
Kinderimpfungen in Duisburg: Warum sich Eltern dafür entschieden haben
Eine große digitale Anzeige sowie weitere Schilder zeigten Eltern und Kindern den Weg zum Eingang. Um 13.05 Uhr war der siebenjährige Alessandro einer der ersten, der frisch gepikst an der anderen Seite wieder aus dem Zelt kam. Die Stimmung sei im Zelt schon von Nervosität geprägt gewesen, berichtet sein Vater. „Alles hat aber super geklappt. Der Kinderarzt war sehr nett“, sagt er, und sein Sohn nickt zustimmend.
Die Entscheidung für eine Impfung sei der Familie nicht schwer gefallen. „Durch die Omikron-Variante sind die Sorgen derzeit sehr groß. Wir wollen unser Kind bestmöglich schützen und sind froh, dass es die Möglichkeit nun gibt“, erklärt der Familienvater.
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Den gesamten Mittag und Nachmittag tröpfelten Kinder in bunten Jacken mit ihren Eltern nach durchgeführten Impfungen aus dem Zelt. Ihre Rückmeldung zu Wartezeiten, Aufklärungsgesprächen und dem gesamten Ablauf war durchweg positiv.
Die Hälfte vor ihnen hat vorher über das Buchungsportal einen Termin gebucht, so wie Bianca Wiebcke aus Homberg für ihre Tochter Amelie. „Das ging alles problemlos. Wir haben uns früh für die Impfung entschieden und sind glücklich, dass wir direkt am ersten Tag einen Termin bekommen haben“, fasste Wiebcke zusammen. Nur zwei Minuten hätten Mutter und Tochter vor der Anmeldung warten müssen. Danach ging es in eine der vier Impfstraßen. In drei Wochen folgt dann die zweite Impfung mit dem speziellen Kinderimpfstoff der Firma Biontech/Pfizer.
Impfgegner versammelten sich am Duisburger Hauptbahnhof
Etwa 150 Meter weiter war die Stimmungslage eine andere: Um einen Pavillon versammelten sich etwa 50 Anhänger der Organisation „Gemeinsam für die Freiheit Duisburgs“. Sie hörten unter anderem Rednern zu, die bereits Montag bei einer Veranstaltung von „Duisburg steht auf“ sprachen“. Auch der Gründer des Duisburger Ablegers von „Querdenken“ war vor dem Hauptbahnhof vor Ort.
Aus einem Lautsprecher dröhnten Vorwürfe der Impfgegner gegen „profitgierige Ärzte“, die „gewissenlos“ handeln würden. Über 60 Kinder seien nach Informationen eines Redners in Deutschland nach einer Corona-Impfung gestorben. Eine Behauptung, die allerdings durch Daten des Robert-Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts nicht gestützt wird. Vor eineinhalb Wochen hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) den Weg für die Kinderimpfungen mit einer aktualisierten Empfehlung frei gemacht.
Hälfte der Impftermine ist schon ausgebucht
Den Betrieb im Kinderimpfzelt störten die Demonstranten am Freitag nicht. Einsatzkräfte der Polizei hatten die Versammlung über Stunden im Blick. Sprecherin Jacqueline Grahl unterstrich: „Wir sind dafür da, dass Eltern und ihre Kinder ungestört zum Impfen gehen können.“
Am Wochenende gehen die Kinderimpfungen in Duisburg weiter. Am Samstag und Sonntag werden Kinderimpfungen im Impfzelt von 10.30 bis 17.30 Uhr durchgeführt. Etwa 250 Impfungen sind dann täglich möglich. Wochentags ist das Kinderimpfzelt von 13 bis 17.30 Uhr in Betrieb. Auf vier Impfstraßen liegt die Kapazität dann etwa bei 180 Impfungen pro Tag.
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