Duisburg. Ein schwerer Unfall im Duisburger Süden beschäftigt die Ermittler. Dem Opfer drohen bleibende Schäden. Was die Polizei weiß und worauf sie hofft.
Was genau geschah am Abend des 26. Novembers auf der Kreuzung Sittardsberger Allee/ Bregenzer Straße in Duisburg-Buchholz? Dieser Frage geht die Polizei auch drei Wochen nach einem heftigen Unfall dort nach (wir berichteten). Die Ermittler hoffen weiter auf den entscheidenden Hinweis.
Was ist bislang bekannt? Um 23.49 Uhr am fraglichen Freitagabend geht ein Notruf bei Polizei und Rettungsdienst ein. Der Anrufer hat einen Mann schwer verletzt auf der Straße gefunden. Als die Retter eintreffen, liegt der 57-Jährige in einer Blutlache. Die Ärzte stellen bei ihm schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen fest. Mehrere Rippen sind gebrochen. Er wird noch in der Nacht notoperiert. Die Mediziner vermuten, dass ihn die Folgen des Unfalls ein Leben lang beschäftigen werden.
57-Jähriger in Duisburg-Buchholz von Auto erfasst: Suche nach Fahrer läuft weiter
Eine Ermittlungskommission im Verkehrskommissariat der Polizei ist sich sicher: Der 57-Jährige wurde von einem Auto erfasst. Der Unfallfahrer ist aber weiter unbekannt. Bei der Suche nach ihm haben Polizeihauptkommissarin Hildegard Kaß und ihre Kolleginnen und Kollegen unter anderem bereits die Nachbarschaft befragt und Videomaterial ausgewertet.
Sie wissen deshalb, dass der dunkel gekleidete Mann zu Fuß aus Richtung Bregenzer Straße kam. An der Kreuzung wollte er die Sittardsberger Allee in Höhe des Gebrauchtwagenhändlers überqueren. Die Ampel stand zu diesem Zeitpunkt auf Rot. Dann passierte der folgenschwere Zusammenprall. „Das Auto, das den Mann erfasste, war in Richtung Sittardsberg unterwegs“, berichtet Ermittlerin Marie Baumgardt. Vielleicht sei der Unbekannte von der A 59 kommend nach Hause unterwegs gewesen. Den eigentlichen Unfall zeigen die Videobilder nicht. Untersuchungen der Rechtsmedizin haben ergeben, dass sich der Unfallfahrer wohl an die Geschwindigkeitsbeschränkung gehalten hat. Zwischen 22 und 6 Uhr gilt vor Ort Tempo 30.
Große Hoffnung auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung
Schon kurz nach dem Unfall hat sich die Polizei mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit gewandt. Einige Hinweise daraus werden noch überprüft. „Wir hoffen aber weiter auf die entscheidende Information. Jede Beobachtung kann wichtig sein“, bittet Hildegard Kaß mögliche Zeugen noch einmal, sich an die Polizei zu wenden.
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Was die Hoffnung der Verkehrsermittler stützt: Der Bereich in Buchholz ist an einem Freitagabend normalerweise nicht verlassen. Die Kneipe Pillepalle ist nur wenige Meter vom Unfallort entfernt. Zur Schänke und der U-Bahn-Station ist es ebenfalls nicht weit. In Sichtweite der Kreuzung befindet sich auch noch eine Pizzeria.
Auf die Aussage des Unfallopfers können Kaß, Baumgardt und Co. bislang nicht bauen. „Der Mann ist weiter nicht vernehmungsfähig“, berichtet Polizeihauptkommissarin Kaß. Das erschwere natürlich die Suche nach dem Unfallfahrer.
Umso wichtiger sind weitere Hinweise aus der Bevölkerung. Diese nimmt das Verkehrskommissariat 22 unter: 0203 280 0 entgegen.
>>Über 3500 Unfallfluchten in Duisburg im Jahr 2020
- Die Suche nach dem Autofahrer ist auch für die zivilrechtliche Aufarbeitung des Unfalls von großer Bedeutung.
- 3658 Unfallfluchten hat die Polizei Duisburg im Jahr 2020 registriert. „Selten sind die Unfälle so schwerwiegend wie der in Buchholz“, erklärt Hildegard Kaß. Allerdings: Bei 137 dieser Fälle gab es auch Verletzte. 74 davon konnten die Ermittler aufklären.