Duisburg. DRK, NRZ und WAZ rufen dazu auf, 300 Duisburger Senioren eine Weihnachtsfreude zu machen. Spender finden Wunschzettel an drei Tannenbäumen.
Sie trifft die Corona-Pandemie besonders hart: Seniorinnen und Senioren zählen nicht nur zur Risikogruppe, in der es viel mehr schwere Verläufe und Todesfälle gibt. Viele Ältere leiden zudem „unter Vereinsamung durch mangelnde soziale oder selbst reduzierte Kontakte – zum Beispiel, weil sie Verwandte seltener oder mit Abstand treffen“, berichtet Elke Serin, die Pflegedienstleiterin der DRK Pflege und Betreuung Duisburg gGmbH. Die gemeinnützige Gesellschaft des Roten Kreuzes hat mit WAZ und NRZ in diesen schweren Zeiten in erstmals drei Wunschbäume für Senioren aufgestellt.
So können Sie, liebe Leserinnen und Leser, 300 älteren Mitmenschen in Duisburg zu Weihnachten eine Freude machen und kleine Herzenswünsche erfüllen.
Die DRK-Pflegerinnen und -Pfleger haben für die Spendenaktion in den vergangenen zwei Wochen 300 Wunschkarten an ihre Klientinnen und Klienten in ambulanter Pflege, Tagespflege-Einrichtung und Demenz-WG verteilt (siehe Infokasten). Diese haben darauf selbst oder mit Hilfe notiert, was sie sich zum Fest wünschen. Die einzige Vorgabe: Die Weihnachtswünsche sollten den Preisrahmen von 20 Euro möglichst nicht sprengen.
Wunschbäume für Senioren in Duisburg: Geschenke-Abgabe bis zum 17. September
Die ausgefüllten Wunschkarten hängen nun an drei Weihnachtsbäumen: einer steht im DRK-Nachbarschaftstreff in Rheinhausen, der zweite in den Räumen der Tagespflege auf dem Mariencampus in Hochfeld, der dritte in der Süd-Apotheke in Huckingen, die sich so ebenfalls beteiligt (Adressen und Öffnungszeiten: siehe unten). Dort kann sich nun eine Karte abholen, wer einen der Wünsche erfüllen und den Absender beschenken möchte.
Danach ist bis Freitag, 17. Dezember, Zeit, die besorgten Präsente, verpackt in Geschenkpapier, an die jeweilige Wunschbaum-Station zurückzubringen. Ganz wichtig: Am Geschenk muss der Spender die ausgefüllte Wunschkarte wieder anbringen und gut befestigen, damit auch jedes Präsent sicher ankommt.
„Auf jeder Wunschkarte steht statt des Namens eine Nummer, so dass jeder Teilnehmer anonymisiert wünschen konnte“, erläutert Elke Serin. Manch bescheidener Senior schäme sich auch etwas, sich von Fremden beschenken zu lassen.
Seniorenwünsche von Lebkuchen bis zur Leselupe
Die Wünsche reichen von Alltagsartikeln wie „Nivea für die Frau“ und „Pflegeprodukten“ über „Kaffeegebäck“ und „Lebkuchen“ bis hin zu einem „Bildband von Duisburg“ und dem Gesellschaftsspiel Rummikub. Manche Kleinigkeit ist für die Wünschenden auch von größtem Nutzen – wie eine „Leselupe“ und die „sprechende Uhr“ für Menschen mit Sehbehinderung, die sich damit auf Knopfdruck die Zeit ansagen lassen können.
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Mehr als die finanzielle Spende zählt die Freude, die geschenkt wird, betont Elke Serin die „emotionale Bedürftigkeit“ vieler Senioren. „Das Wesentliche an der Aktion ist für uns, dass viele stärker isolierte und verängstige Menschen sehen und spüren, dass andere an sie gedacht haben, auch wenn man sich nicht kennt.“ Und bei vielen von ihnen sei „die Vorfreude schon jetzt groß, etwas auszupacken, dass ein anderer extra und nur für sie besorgt, liebevoll eingepackt und gebracht hat“.
Die DRK-Pflegekräfte werden die eingepackten und mit den nummerierten Wunschkarten versehenen Geschenke in der Vorweihnachtswoche bei ihren Hausbesuchen beziehungsweise in den Tagesstätten und in der Demenz-WG überreichen.
„Ich hoffe, dass alle 300 Wünsche erfüllt werden“, sagt Wolf-Dieter Müller, Inhaber der Huckinger Süd-Apotheke. Er unterstützt die Wohltätigkeitsaktion von DRK Pflege und Betreuung Duisburg gGmbH und Funke Mediengruppe gerne: „Eine tolle Idee und eine gute Sache. Schon wenn man die Wünsche liest – Kniestrümpfe zum Beispiel –, weiß man, dass hier den Richtigen geholfen wird.“
Wunschkarten abholen und Geschenke abgeben – so geht’s
Wer mitmachen will, kann die Wunschzettel ab sofort an den drei Tannenbäumen abholen.
An den beiden DRK-Standorten stehen die Bäume jeweils im Eingangsbereich. Besucher müssen dennoch Mund-Nasen-Schutz tragen und für den Einlass klingeln. In diesen Zeiträumen können Spender Karten abholen und bis zum 17. Dezember Geschenke vorbeibringen: montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. Wichtig: Am Samstag und Sonntag ist dies an beiden Standorte nicht möglich.
• DRK-Nachbarschaftsreff, Krefelder Straße 218, 47226 Duisburg-Rheinhausen, Telefon: 02065 988-560, Ansprechpartnerin: Claudia Ferriere
• DRK-Tagespflege Mariencampus, Grunewaldstraße 88, 47053 Duisburg-Hochfeld, Telefon: 0203 418 429 51.
In der Süd-Apotheke ist der Wunschbaum während der Öffnungszeiten zugänglich: montags bis freitags von 8.30 bis 18.30 Uhr, am Samstag von 8.30 bis 13 Uhr. Auch die Geschenkabgabe ist während dieser Zeiten bis zum 17. September möglich.
• Süd-Apotheke, Mündelheimer Straße 17, 47259 Duisburg-Huckingen, 0203 78 15 97.
>> DRK Pflege und Betreuung Duisburg gGmbH
■ Die Pflege und Betreuung Duisburg gGmbH des DRK-Kreisverbandes betreut fast 700 Senioren im gesamten Stadtgebiet, die meisten in der mobilen Altenpflege. „Ich bin ein riesiger Fan der mobilen Altenpflege, weil das soziale Umfeld der Klientinnen und Klienten erhalten bleibt“, sagt Elke Serin, seit 1994 Pflegedienstleiterin beim DRK.
■ Die DRK-Tochtergesellschaft betreibt in Duisburg sechs Pflegedienste, zwei Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte in Neumühl, zudem zwei Tagespflege-Einrichtungen – eine in Rheinhausen und eine auf dem Mariencampus in direkter Nähe zur Helios Marien Klinik. Dorthin werden Senioren jeden Morgen gebracht und abends wieder nach Hause. „Es wird Aktivierung von der Stuhlgymnastik bis zum gemeinsamen Kochen angeboten, es gibt aber auch Ruhephasen“, erläutert Leiterin Carolin Kohistani.