Duisburg-Ruhrort. Der neue Buchladen in Ruhrort bietet viel aus der Region. Dabei sind Krimis aus Duisburg und Reiseführer aus dem Revier und vom Niederrhein.

Der Mercator-Verlag hat einen neuen Buchladen mitten in Duisburg-Ruhrort eröffnet. Hier gibt’s alles – oder jedenfalls vieles – aus Duisburg und vom Niederrhein. Im Programm sind Krimis mit Lokalkolorit, Bildbände vom Duisburger Hafen oder Wander- und Gartenführer vom Niederrhein aus dem eigenen Haus und auch von anderen Verlagen. Dahinter stehen zwei Frauen: Jutta und Susanne Nagels.

Die Schwestern haben ein alteingesessenes Ladenlokal auf der Bergiusstraße 18 übernommen: W. an der Heiden, ein Traditionsgeschäft, das 132 Jahre lang Schreibwaren und Bürobedarf verkaufte. Den Schriftzug mit dem alten Firmennamen haben die Nagels gelassen und einen Großteil der Einrichtung übernommen: solide verarbeitetes Mobiliar aus Holz, ergänzt durch ein paar bequeme Sessel mit Vintage-Charme. Hier darf der Kunde Platz nehmen und schon mal ein bisschen blättern.

Die Geschichten spielen direkt um die Ecke

Der neuste Bestseller von Florian Illies ist im Sortiment, so wie in jeder Buchhandlung. Doch das Besondere im Mercator-Buchladen steht gleich links neben dem Eingang: die Abteilung mit den Büchern aus der Region. Der lokale Renner ist gerade „Die Affengitterbande“, ein Fußball-Comic, den fünf Walsumer Jungs in diesem Sommer herausgebracht haben. „Darin erkennen sich viele wieder“, erklärt sich Jutta Nagels den Erfolg. Die Leser haben ähnliche Erfahrungen gemacht beim Kicken in ihrer Jugend und sie wissen, wo die Geschichte spielt, nämlich direkt um die Ecke eben.

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Jede Menge Lokalkolorit steckt auch in den Duisburg-Krimis rund um Kommissar Pielkötter von Irene Scharenberg. Und ebenso in Hörnsema“, einem neuen Band mit 50 ausgesuchten Niederrhein-Glossen von Okko Herlyns. Darin unternimmt der Autor 50 mal den Versuch, den Niederrhein zu verstehen und führt damit die Tradition von Altmeister Hüsch fort.

Abwendung von den Zeugen Jehovas und Reiseführer Oberhausen

In „Ausstieg ins Leben“ schildert der Duisburger Konja Simon Rohde seine Abkehr von den Zeugen Jehovas. Der Fotograf Thomas Berns aus Baerl legt den hochwertigen Bildband „Duisburg“ vor, die Duisburgerin Fabienne Piepiora den Reiseführer „Oberhausen erleben“.

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Der Duisburger Mercator-Verlag hatte immer schon Duisburg und den Niederrhein im Fokus. 2016 übernahmen die Nagels-Schwestern das Familienunternehmen von Frank Wohlgemuth. Jutta Nagels, Buchhändlerin und Wirtschaftsfachwirtin, hat den Verlag bereits seit 2010 geleitet, ihre Schwester Susanne arbeitete dort als Lektorin. Und jetzt kommt der Buchladen im Herzen von Ruhrort dazu. „Ich habe immer schon von einem eigenen Buchladen geträumt, von einem, der nicht so Mainstream ist“, sagt Jutta Nagels.

Sobald die Corona-Pandemie es zulässt, sind Lesungen geplant

Bisher war der Firmensitz an der Dammstraße in Ruhrort. Dort befand sich unten im Erdgeschoss auch ein Buchladen – allerdings mit gerade mal 20 Quadratmeter Verkaufsfläche, so dass man sich kaum drehen und wenden konnte. Umso erfreuter sind die Stammkunden, dass an der neuen Adresse in der Begiusstraße, direkt gegenüber der Aletta-Gesamtschule, alles übersichtlich und luftig ist.

Der neue Buchladen des Mercatorverlags ist in die Räume von W. an der Heiden gezogen. In dem Traditionsgeschäft wurden viele Jahrzehnte lang Schreibwaren und Bürobedarf verkauft. Den Schriftzug haben die Buchhändlerinnen übernommen.
Der neue Buchladen des Mercatorverlags ist in die Räume von W. an der Heiden gezogen. In dem Traditionsgeschäft wurden viele Jahrzehnte lang Schreibwaren und Bürobedarf verkauft. Den Schriftzug haben die Buchhändlerinnen übernommen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Auch die großformatigen Kalender mit Motiven aus dem Ruhrgebiet können hier gut präsentiert werden. Und für Lesungen ist ebenfalls Platz. Fest steht schon ein Termin im Rahmen der Akzente. Sobald die Corona-Pandemie dies zulässt, sollen weitere Lesungen folgen.

Ganz aktuell im Verlagsprogramm ist das Duisburger Jahrbuch 2022. Es ist das 30. und könnte das letzte sein. Zu kostspielig sei die Produktion, erst recht nach dem Rückgang der Anzeigen in der Pandemie. Und leider fehle in Duisburg die Unterstützung durch die Stadt, bedauert Jutta Nagels.

>>>Zu Besuch im Mutter-Tochter-Garten

Auch das Thema Garten, ein weiterer Schwerpunkt des Verlagsprogramms, bekommt bei Mercator einen regionalen Touch. Neu im Programm ist „Rosige Aussichten“ – Zu Besuch im Mutter-Tochter-Garten. Der Garten befindet sich im niederrheinischen Bedburg.

Weitere Information zum Verlagsprogramm sind auf der Internetseite www.mercator-verlag.de zu finden. Dort liest man allerdings noch die alte Adresse. Die aktuelle Anschrift von Verlag und Buchladen lautet Bergiusstaße 18.