Duisburg. Wegen versuchten Raubes und Körperverletzung steht ein Duisburger (21) vor Gericht. Hintergrund der Tat war eine seltsame Dreiecksbeziehung.

Zwei Freundinnen zu haben, kann für einen jungen Mann ganz schön sein. Allerdings war es das im Fall eines 21-jährigen Mündelheimers nur so lange der Fall, bis die Damen sich kennen lernten - und anfreundeten. Geendet haben soll das mit einer Attacke auf die beiden jungen Frauen und einen neuen Freund der einen. Der Angeklagte gab zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz als Motiv an: „Ich wollte doch nur schlafen.“

Beziehungen waren wohl nicht das einzige Problem des 21-Jährigen, der erst fünf Monate zuvor voll strafmündig wurde und sich nun wegen versuchten schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung verantworten muss. Seit seiner Jugend, so berichtete er vor der Strafkammer, konsumiere er Alkohol und Drogen. Zuletzt lebte der Berufslose, der eine eher trostlose Jugend im Heim verbrachte, mehr oder weniger auf der Straße.

Duisburger (21): „Zuletzt haben sich die Frauen gegen mich verbündet.“

Er habe halt mit beiden Frauen zeitgleich eine Beziehung gehabt, gibt der Angeklagte zu. Das lief aber nur so lange gut, wie die nichts voneinander gewusst hätten. „Dann haben sie sich kennen gelernt, sich angefreundet und sich am Ende gegen mich verbündet“, so der 21-Jährige. Eine Beziehung habe er angesichts von Eifersuchtsquerelen da ohnehin mit keiner der beiden mehr gewollt.

Am Tattag aber habe es ihn hart getroffen, dass ihn die 16-jährige Ex nicht mehr in ihre Wohnung lassen wollte, in der sich zu diesem Freund auch die andere Ex und deren neuer Freund aufhielten. „Ich hatte mit ihr vereinbart, dass ich bei ihr schlafen würde. Ich dachte, wir wären noch gute Freunde.“ Und leider habe er nicht gewusst, wo er sonst schlafen sollte. „Und ich war todmüde, hatte wegen des Drogenkonsums Tage lang nicht geschlafen.“

Angeklagter gestand weite Teile des Geschehens ein

Der Angeklagte erinnert sich, die Tür eingetreten zu haben, gegen die sich die beiden Frauen stemmten. Dann habe er dem neuen Freund der einen Ex, den er selbst gut kannte, ein Messer an die Wange gehalten. „Ich dachte, der wäre vielleicht bewaffnet. Aber eigentlich wollte ich nur, dass die abhauen, damit ich endlich schlafen kann.“ Als er gesehen habe, dass Blut von der Wange des Mannes tropfte, habe er aber sofort aufgehört und die Wohnung verlassen. Daran, dass er auch versucht haben soll, dem Geschädigten die Umhängetasche zu entreißen, erinnerte er sich nicht.

Der Prozess soll bereits kommende Woche abgeschlossen werden. Dem Angeklagten droht neben einer Haftstrafe auch die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt.