Duisburg. Anders als die Düsseldorfer Karnevalisten wollen die Duisburger den Rosenmontagszug nicht wegen Corona verschieben. Sie kritisieren den Vorstoß.
Die Entscheidung des Comitees Düsseldorfer Karneval, den Rosenmontagszug ins Frühjahr zu verlegen und die Session bis zum 8. Mai zu verlängern, stößt bei den Duisburger Karnevalisten auf massive Kritik. „Nur weil ich Weihnachten krank bin, stelle ich mir doch nicht Ostern einen Tannenbaum in die Wohnung“, so Michael Jansen, Präsident des Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK).
„Unser Marshallplan bleibt bestehen“, so Jansen. Will heißen: Die Planungen für den Rosenmontagszug laufen vorerst weiter. „In enger Abstimmung mit den Verantwortlichen der Stadt werden wir Anfang Januar entscheiden, ob und wie es weitergehen kann.“ Entscheidend sei, wie sich das Infektionsgeschehen bis dahin entwickle und welche gesetzlichen Vorgaben es dann gebe.
Hochrangige Karnevalisten sparen nicht mit Kritik für das CC
Eines aber steht für Jansen fest: „Ein Nachholen eines Rosenmontagszuges wird es in Duisburg nicht geben. Auch keine Herrensitzung in der Woche nach Ostern.“ Jansen hat dafür eine ganz klare Begründung: „Wir können nicht erwarten, dass man unser Brauchtum als etwas Besonderes unterstützt und fördert, wenn wir es selbst mit Füßen treten.“ Und zur Grundlage des Brauchtums gehöre es, dass Karneval nun einmal nur zwischen Anfang November und Aschermittwoch ist.
„Man kann Feiertage nicht willkürlich verschieben“
Keinerlei Verständnis für den Düsseldorfer Vorstoß zeigt auch Dirk Bonkhoff, Präsident des zuständigen Regionalverbandes des Bundes Deutscher Karneval: „Ich habe mit vielen verantwortlichen Karnevalisten bereits gesprochen“, erklärt Bonkhoff, der als Präsident des Landesverbandes Rechter Niederrhein 115 Vereine mit fast 11.000 Mitgliedern in Duisburg, Essen, Oberhausen, Wesel, Dinslaken und Ratingen vertritt. „Man kann Feiertage nicht willkürlich verschieben. Wir warten doch jetzt auch auf Weihnachten und nicht auf Ostern.“
Die Haltung der Karnevalisten in der Region sei in diesem Punkt eindeutig und daran habe sich seit dem Vorjahr auch nichts geändert, betont Bonkhoff. Verwundert zeige man sich beim Bund Deutscher Karneval über die Entscheidung der Düsseldorfer auch deshalb, weil sie schließlich zu den „großen Vier“ gehören, die neben Aachen, Köln und Bonn das Prädikat „immaterielles Kulturerbe Rheinischer Karneval“ tragen. Und das sei mit der Entscheidung, die Fünfte Jahreszeit bis in den Mai auszudehnen, kaum vereinbar, so Bonkhoff.