Duisburg. Die 45. Duisburger Filmwoche – Titel: „Schichten“ – ist eröffnet: Im Filmforum kamen Filmemacherin Serpil Turhan und einige Festredner zu Wort.

Die Duisburger Filmwoche will auch weiterhin Maßstäbe für den deutschsprachigen Dokumentarfilm setzen. Unter dem Titel „Schichten“ zeigen die Veranstalter bis zum 14. November 16 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zur Eröffnung der 45. Filmwoche am Mittwochabend wagte Serpil Turhan mit der Uraufführung ihres Films „Köy“ eine imaginäre und auch politische Reise von drei kurdischen Frauen aus ihrem Berliner Kiez bis in ihr kurdisches Heimatdorf in der Türkei. Doch zuvor hatten die Festredner das Wort.

Bürgermeister Volker Mosblech würdigte die Tradition des Festivals, das in aktuell schwierigen Zeiten großes Engagement beweise. Es sei beruhigend, dass die Filmwoche wieder „personell auf sicheren Beinen“ stehe.

Eröffnung der 45. Duisburger Filmwoche: Viel Lob für Gudrun Sommer

Kultur-Staatssekretär Klaus Kaiser lobte das Festival für seinen besonderen Blick auf die Menschen und Dinge. „Den Zuschauern erschließen sich Schichten der Wirklichkeit, die das Unbekannte sichtbar machen.“

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Auch Gudrun Sommer, die sich nach 20 Jahren als Leiterin und Impulsgeberin des Festivals Doxs! für den Dokumentarfilm für Kinder- und Jugendliche von der Filmwoche verabschiedete, wurde für ihre Arbeit mit großem Lob bedacht. Wie sie selbst betonte, könne sie auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken, auch wenn die „Glaubwürdigkeit der Bilder“ insgesamt nachgelassen habe. Auch Aycha Riffi, Leiterin der Grimme-Akademie, bedankte sich in einer sehr persönlichen Rede für Sommers Engagement für ein junges Publikum.

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Alexander Scholz: Austausch mit Duisburger Publikum wichtig

Festival-Kurator Alexander Scholz beendete den Reigen der Redner. Wie Scholz betonte, sei es nicht selbstverständlich gewesen, dass dieses Festival in diesem Jahr stattfinden kann. Man wolle zukünftig auch weiterhin „Filme zeigen, die nicht schon alles wissen“.

Das Festival, das sich immer wieder eines großen Zuspruches aus dem Umfeld der Studierenden erfreue, trage nicht zu Unrecht den Namen „Duisburger Schule“. So sei dabei der Austausch mit dem lokalen Publikum der Stadt für das Festival sehr wichtig.

Uraufführung: Viel Beifall für Serpil Turhans „Köy“

Bevor dann die Uraufführung des Films „Köy“ zu sehen war, wurde die Filmemacherin Serpil Turhan auf die Bühne gebeten, die sich stolz darüber zeigte, dass ihr Film hier gezeigt wird. „Ich freue mich, dass mein Film hier im Kino zu sehen ist und nicht nur online.“ Ein schönes Bekenntnis zur filmischen Kino-Tradition aus dem Munde einer jungen Filmemacherin.

Serpil Turhan, die schon häufiger bei der Filmwoche zu Gast war, folgt den Spuren von drei Kurdinnen aus verschiedenen Generationen, die aus ihrem Dorf nach Berlin geraten sind. Für sie bleibt aber ihr Dorf ein emotionaler Projektionsort in der Türkei. Turhan öffnet die Türen zu ihren Biografien, die viele Fragen stellen und viel Stoff für die Geschichten ihres Lebens aufwerfen. Ihr ist ein sehr persönlicher Film gelungen mit einem präzisen Blick auf drei Menschen, die als Bewohner des Berlin-Kiezes ihre Heimat keineswegs vergessen haben. Es gab dann viel Beifall für einen sehenswerten Dokumentarfilm.

>> 45. DUISBURGER FILMWOCHE: PROGRAMM

• Die Duisburger Filmwoche zeigt am Freitag, 12. November, folgende Filme am Dellplatz: um 12 Uhr „Taming the Garden“ von Salome Jashi, um 15 Uhr „Zuhurs Töchter“ von Laurentia Genske und Robin Humboldt, um 18 Uhr „Augusts Orte“ von Valerie Pelet, um 20 Uhr „Krai“ von Aleksey Lapin, um 23.15 Uhr „Là où nous sommes“ von Amelie Bargetzi. Am Samstag. 13. November, ist um 10 Uhr „Nicht verRecken“ von Martin Gressmann zu sehen.

• Informationen über das Programm und über den Ticketkauf sind im Netz unter www.duisburger-filmwoche.de erhältlich.

• Im Filmforum gilt analog zur städtischen Regelung für Kultur- und Freizeitveranstaltungen die 2G-Regel beziehungsweise GG-Nachweispflicht (geimpft/genesen). Besucher sollen für den Einlass ihren Personalausweis sowie den Impf- oder Genesungsnachweis bereithalten. Welche Ungeimpften frisch getestet Zutritt haben, steht auf filmforum.de.