Duisburg. Über 350 Geschäfte weltweit – aber bald nicht mehr in Duisburg: Warum ein traditionsreicher Konzern die Filialschließung in der Innenstadt plant.
Der Handel in der Innenstadt verliert einen Anziehungspunkt: Der traditionsreiche Haushaltswarenhersteller WMF, kurz für Württembergische Metallwarenfabrik, hat gegenüber dieser Redaktionen seinen Rückzug aus Duisburg erklärt. In den Schaufenstern an der Kuhstraße wird bereits der Ausverkauf beworben.
Den Kundinnen und Kunden bleibt jedoch noch Zeit: Die Filiale in unmittelbarer Nähe zur Königsgalerie soll erst Ende Juni 2022 schließen, so eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Der Grund für die Schließung: Der Standort habe im Zuge einer kontinuierlichen Prüfung „hinsichtlich Kriterien wie Lage, Größe der Verkaufsfläche und Wirtschaftlichkeit“ nicht ausreichend überzeugt.
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Handel in Duisburg verliert Anziehungspunkt an der Kuhstraße
Die Lage der Filiale gilt als äußerst schwierig: Die Kuhstraße als Verlängerung der Königstraße hat in der Vergangenheit immens an Anziehungskraft verloren. Auch, weil die Pläne für die Königsgalerie – große Marken im gehobenen Preissegment nach Duisburg zu locken – zehn Jahre nach der Eröffnung und angesichts des massiven Leerstands in dem Einkaufszentrum als gescheitert angesehen werden können.
Doch auch in anderen Lagen, etwa rund um das Einkaufszentrum Forum, in dem WMF bis September 2019 noch Mieter war und in der Duisburger Handelslandschaft eine 1a-Lage vorweist, schließt das 1853 in Geislingen an der Steige gegründete und seit Ende 2016 zum französischen Groupe SEB-Konzern gehörende Unternehmen aus: „Nach eingehender Prüfung wird es keinen neuen Standort einer WMF-Filiale in Duisburg geben“, so eine Sprecherin.
Filialen in Essen und Oberhausen
Der Haushaltswarenhersteller WMF ist mit seinen Produkten laut eigenen Angaben in über 120 Ländern vertreten und hat mehr als 6000 Mitarbeiter. Weltweit werden mehr als 350 eigene Filialen betrieben. Die nächstgelegenen Geschäfte finden Kunden künftig in der Nachbarstadt Oberhausen im Centro sowie in Essen an der Kettwiger Straße.
[Lesen Sie hier, warum sich die Eröffnung der Sinn-Filiale im Forum in Duisburg verzögert.]