Duisburg. Warum das Quartett „Hotel Bossa Nova“ sein Publikum bei zwei Intermezzo-Konzerten in der Lutherkirche in Duisburg-Duissern begeistert.

Eine musikalische Reise nicht nur nach Brasilien hat das Intermezzo-Konzert in der Lutherkirche in Duisburg-Duissern geboten. So freuten sich die Besucher der erneut Corona bedingten zwei Auftritte an einem Abend über wärmende Rhythmen und Melodien mit dem Quartett „Hotel Bossa Nova“, das unter anderem seine neue CD „Little Fish“ vorstellte.

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Das gut gelaunte Publikum kam in den Genuss abwechslungsreicher Latin-Sounds und ließ sich von gekonnten stilistischen Grenzüberschreitungen begeistern. Lebhafter Star des Abends war die indisch-portugiesische Sängerin Liza da Costa, die neben Anleihen bei prominenten Bossa-Vokalistinnen vorwiegend eigene kompositorische Akzente setzte.

Intermezzo-Konzerte in Duisburg: Weltmusik auf hohem Niveau

Gitarrist Tilmann Höhn, Schlagzeuger Jens Biehl und Bassist Alexander Sonntag machen als eingespieltes Quartett gemeinsam mit Liza da Costa Weltmusik im besten Sinne auf hohem Niveau, die den Zuhörer trotz winterlicher Temperaturen wahrlich nicht kalt lassen konnte. Rhythmisch federnder und schmeichelnder Bossa im Stil von Astrud Gilberto, melancholischer Fado und klassischer Cool Jazz gingen hier eine kreative Verbindung ein.

Das Quartett „Hotel Bossa Nova“ blickte „mit Demut“ auf volle Zuschauerreihen in der Lutherkirche in Duisburg-Duissern.
Das Quartett „Hotel Bossa Nova“ blickte „mit Demut“ auf volle Zuschauerreihen in der Lutherkirche in Duisburg-Duissern. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Eröffnet wurde der Abend mit Samba-Rock-Rhythmen der dynamisch aufspielenden Band, deren Auftritt von Liza da Costa heiter moderiert wurde. Mit ihrer intensiven und ausdrucksstarken Stimme erinnerte sie als Sängerin bisweilen an prominente Kolleginnen wie Tania Maria, was aber auch der gemeinsamen portugiesischen Sprache geschuldet ist.

Sängerin widmet Ballade ihren Eltern

Da Costa widmete dann eine schöne Ballade ihren Eltern, die in den 60er Jahren aus Portugal nach Deutschland kamen. Wie sie erzählte, wollte die Mutter eigentlich sofort wieder weg, da ihr die typischen Gewürze der Heimat zum Kochen fehlten.

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Tilmann Höhn präsentierte sich mit flinken Soli und atmosphärischen Sounds als musikalisches Zentrum der Band. Er spielte dann auf der klassischen Gitarre mit einer Huldigung an den Tango-Großmeister Astor Piazzolla eines der schönsten Stücke des Abends, von dem die Zuhörer auch nach dem Konzert noch schwärmten.

Blick auf volle Zuschauerreihen „mit Demut“

Die zahlreichen Besucher in der Lutherkirche wurden schließlich von Tilmann Höhn gelobt, da diese nach der langen Corona-Pause erstmals wieder in großer Zahl für volle Reihen sorgten, auf die Höhn als bisweilen zudem einsamer Jazzer „mit Demut“ blickte.

Gelobt werden sollen aber auch Bassist Alexander Sonntag mit markantem Ton und der präzise und locker trommelnde Jens Biehl, die gemeinsam den Rhythmus eines stimmungsvollen und gelungenen Konzertes garantierten. Viel Beifall für eine exzellente Sängerin und eine starke Band.

„Hotel Bossa Nova“ mit Liza da Costa: Am Ende gab es viel Beifall für eine starke Sängerin und eine exzellente Band.
„Hotel Bossa Nova“ mit Liza da Costa: Am Ende gab es viel Beifall für eine starke Sängerin und eine exzellente Band. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller