Duisburg. In Hochfeld sollte im Herbst die größte Kita Duisburgs für 155 Kinder starten. Warum 35 Kinder in zwei Notgruppen in Marxloh betreut werden.
Kindergartenplätze sind in Duisburg weiterhin Mangelware. Deshalb wurde die Eröffnung des ersten Hauses der neuen Stepke-Kita in Hochfeld sehnsüchtig erwartet. Doch der Eröffnungstermin im November ist gekippt, die dann größte Duisburger Kindertagesstätte wird erst 2022 mit Leben gefüllt. Denn noch regieren in der Kita Am Rheinpark die Handwerker.
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Wenn sie denn da sind: „Wir mussten die Arbeiten wegen Materialmangel zeitweise einstellen“, sagt Projektleiter Michael Goralski vom Investor, der Gesellschaft für kommerzielle Investitionen (GKI). Das habe sich durch alle Gewerke gezogen, „wie eine Kette: Heizung/Sanitär konnte die Arbeiten nicht fertigstellen, daher konnten die Wände nicht geschlossen, nicht verputzt, nicht gestrichen werden.“
Der Kita-Neubau in Hochfeld soll im Frühjahr fertig werden
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Die Liefersituation bei allen Baustoffen vom Beton bis zur Steckdose sei ursächlich für die Verzögerung. Inzwischen würden Lieferungen aber wieder ankommen, so dass der Umbau von Haus 1 bis Ende Januar abgeschlossen werden könne und der Neubau im März oder April fertig werde, prognostiziert Goralski.
Projektleiterin Charlotte Lampe ist natürlich auch nicht glücklich über die Verzögerung. „Aber wir konnten zusammen mit der Stadt zwei Notgruppen einrichten“, berichtet sie und lobt die „tolle Zusammenarbeit“. Beim Träger ISS in Marxloh seien nun 35 Kinder untergebracht, „da führt eine direkte Straßenbahnverbindung hin“, sagt Lampe. Vor allem für jene Eltern, die berufstätig sind oder gerade eine Ausbildung gestartet haben, sei dieses Betreuungsangebot wichtig. Bis Anfang nächsten Jahres hätten sie nicht warten können.
Kindergarten-Träger Stepke und ISS-Netzwerk kooperieren
Die ISS-Netzwerk gGmbH (ISS steht für Interkultureller Sozialer Service) betreibt vier mehrsprachige „Weltkitas“ in Hamborn, Meiderich, Marxloh und Walsum.
Stepke-Kita ist ein schnell wachsender Träger aus Berlin, der im Ruhrgebiet an mehreren Standorten aktiv ist und in Duisburg gleich sechs Kitas plant. An der Grunewaldstraße in Hochfeld entstehen zwei Gebäude für insgesamt 155 Kinder. Die Kindertagesstätte ist damit so groß wie eine Grundschule. In Haus 1 entstehen in einem ehemaligen Supermarkt fünf Gruppen für insgesamt 85 Kinder. Haus 2 ist ein Neubau und soll vier Gruppen für insgesamt 70 Kinder beherbergen.