Duisburg/Mülheim/Oberhausen. Festnahme in Duisburg: Der Mülheimer (34) sitzt jetzt in U-Haft. Es geht um eine Attacke auf ein führendes Mitglied der Bandidos in Oberhausen.
Anderthalb Monate nach einer Razzia gegen die Hells Angels sind die beiden mutmaßlichen Schwerverbrecher Ramin Yektaparast (33) und Mustafa Hendem (31) weiter flüchtig. Am Freitag gelang den Ermittlungsbehörden aber eine weitere Festnahme im Zusammenhang mit einem spektakulären Vorfall in Oberhausen. Wie die Staatsanwaltschaft Duisburg am Nachmittag mitteilte, wurde gegen einen 34-Jährigen Mülheimer ein Haftbefehl vollstreckt. Der Mann sei ebenfalls den Hells Angels zuzurechnen und in den Morgenstunden in Duisburg festgenommen worden. Widerstand habe der 34-Jährige nicht geleistet, hieß es. Wo die Festnahme erfolgte, sagt die Polizei nicht.
Es geht um einen Vorfall aus dem November 2013: Mehrere Hells Angels sollen den damaligen Vize-Präsidenten des Oberhausener Chapters der verfeindeten Bandidos in seinem Auto abgefangen haben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden blockierten die Hells Angels den Wagen des Bandidos mit ihren Fahrzeugen an einer Kreuzung in Alstaden. Dann soll Hendem auf den Ford Kuga des Konkurrenten geschossen und den damals 25-Jährigen schwer und seine Beifahrerin (32) leicht verletzt haben. Der Bandido habe durch ein waghalsiges Fahrmanöver zu einer Tankstelle flüchten können. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord in zwei Fällen.
Ein Richter hat am Freitag Untersuchungshaft angeordnet
Nach dem Großeinsatz gegen die Rocker am 2. September liefen die Ermittlungen weiter. Nach Angaben der Duisburger Staatsanwaltschaft habe es danach weitere Vernehmungen gegeben, umfangreiches Beweismaterial werde weiter ausgewertet. Polizei und Staatsanwaltschaft dürften dabei auch den einen oder anderen Hinweis erhalten haben. Der jetzt festgenommene Mülheimer war bereits am 2. September ins Visier der Polizei geraten, jetzt reichte es für die Beantragung eines Haftbefehls. Ein Richter hat am Freitag Untersuchungshaft angeordnet.
Bislang sah es so aus, als wären drei Männer an der Attacke auf den Bandido und seine Begleitung beteiligt gewesen. Ein 34-Jähriger, der vor kurzem wegen Drogendelikten vom Landgericht Mönchengladbach zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden war; der führende frühere Oberhausener und spätere Mönchengladbacher Hells-Angels-Boss Yektaparast, der wohl in den Iran verschwunden ist; und der ebenfalls aus Mülheim stammende Hendem, der in der Türkei vermutet wird. Der jetzt festgenommene weitere 34-Jährige soll in einem der Fahrzeuge gesessen haben, die den Ford Kuga des Bandidos blockiert haben sollen.
Bisherigen Erkenntnissen nach war der nun festgenommene Mülheimer an dem Mord an Hells Angels Kai M. und der Beseitigung von dessen Leiche nicht beteiligt. Dafür sollen der inhaftierte 34-Jährige, Yektaparast und ein 42-jähriger Mönchengladbacher verantwortlich sein. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern in beiden Fällen an. Yektaparast und Hendem werden weiter mit internationalen Haftbefehlen gesucht.