Duisburg. In manchen Familien wird exzessives Videospielen zum Problem. Welche alarmierenden Anzeichen es für Eltern gibt und wann Kinder gefährdet sind.

Die Welt der Computerspiele ist für viele Jugendliche spannend – und grenzenlos. Einige sind so fasziniert, dass das reale Leben an Stellenwert verliert. Sie werden abhängig von der virtuellen Welt. Dabei ist die Grenze zwischen normaler und schädlicher Computernutzung laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nur schwer zu bestimmen. Auf welche Signale Eltern dennoch achten sollten.

Eines stellt die BZgA klar: Es kommt nicht alleine auf die Spielzeit ein. „Eine phasenweise intensive Beschäftigung mit einem Computerspiel oder einem Internetangebot ist allein kein Grund zur Besorgnis“, heißt es in einem Elternratgeber. Gleichzeitig könne auch nicht ausschließlich die Zeit vor dem Bildschirm als Kriterium für ein problematisches Verhalten herangezogen werden.

Computerspielsucht: Auf welche Signale Eltern achten sollten

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die seit 2018 exzessives Computerspielen offiziell als eine Störung mit Krankheitswert bewertet, dürfe eine Sucht nur dann diagnostiziert werden, wenn verschiedene Kriterien über einen längeren Zeitraum erfüllt sind:

  • Zu den Symptomen zählen ein Kontrollverlust über das Spielverhalten. Betroffene schaffen es nicht, ihr Verlangen nach Computerspielen selbst einzuschränken. Sie setzen sich keine Grenzen und werden gedanklich durch das Spiel vereinnahmt.
  • Das Spiel wird zum Mittelpunkt des Lebens. Es findet eine Priorisierung des Computerspiels gegenüber anderen Interessen und Aktivitäten statt. Bisherige Hobbys werden nicht mehr verfolgt, auch Treffen mit Freunden nehmen ab.
  • Süchtige spielen auch dann weiter, wenn eine Fortsetzung des Spielens negative psychosoziale Folgen für die Betroffenen haben. Etwa Konflikte mit den Geschwistern oder Eltern. Bis hin zur Gefährdung schulischer Leistungen oder dem Arbeitsplatz.
  • Ein wesentliches Merkmal sei auch die Funktion des Computerspielens. Zur problematischen Nutzung zählt, wenn mit dem Spiel negative Gefühle kompensiert werden sollen. Auch die Täuschung von Angehörigen und Freunden bezüglich des Ausmaßes des Spielens zählt zu den Symptomen.