Duisburg-Wanheimerort. Im Berliner Kult-Imbiss gibt es seit 25 Jahren Ruhrpottküche rund um die Currywurst. Betreiber in Wanheimerort ist ein Mutter-Tochter-Gespann.
Eine Bratwurst, in kleine Stücke geschnitten, dazu Currypulver und Ketchup: Fertig ist die Currywurst. Die gibt es im „Berliner Kult-Imbiss“ in Wanheimerort schon seit 25 Jahren. An diesem Wochenende feiert die Imbissbude an der Stadtbahn-Haltestelle „Im Schlenk“ Jubiläum. Betreiberin Mandy Netz, deren Mutter Heidi Manz den Laden vor einem Vierteljahrhundert eröffnete, blickt zurück auf eine lebhafte Zeit.
Das „Kult“-Siegel im Namen verlieh sich der Imbiss zum 20-jährigen Bestehen vor fünf Jahren selbst, zuvor hieß er nur „Berliner Imbiss“ und gehörte damals, im Jahr 1996, einer Franchise-Kette an. „Das ist vorbei, doch die Wurst beziehen wir noch immer aus einer bestimmten Metzgerei in Kaiserswerth“, verrät Netz.
Stammpublikum trifft sich am „Berliner Kult-Imbiss“, um zu quatschen
Die Currywurst schmeckt genau wie in der Hauptstadt, dennoch steckt reichlich Ruhrpott in ihr: „Wir reden hier frei Schnauze. Wenn hier jemand mit Berliner Dialekt ankommt, das kann ich gar nicht leiden“, meint Netz.
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Mit routinierten Handgriffen holt sie den Korb aus der Fritteuse und würzt die zuvor geschnittene Currywurst. Das Stammpublikum weiß das zu schätzen. „Das sind alles nette Menschen. Manche kommen täglich her. Die bestellen dann nur eine Frikadelle, um ein bisschen zu quatschen“, beschreibt Netz. Die Kult-Bude hat sich zum Treffpunkt entwickelt. Auch der Pommesführer Ruhr berichtete zweimal über den Imbiss an der Düsseldorfer Straße.
Auch die 15-jährige Tochter hilft beim Burgerbelegen aus
Eine spannende Geschichte aus den vergangenen 25 Jahren will ihr trotzdem nicht einfallen. „Außer Katastrophen passiert hier nicht viel“, sagt die 35-Jährige lachend. Zweimal am Tag, so ihr subjektiver Eindruck, komme es an der Kreuzung Im Schlenk zu einem Unfall, oder zumindest beinahe. Grund genug für die Imbissbuden-Frau, ihren Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen.
Auch Netz feiert in diesem Jahr ein Jubiläum, sie steht schon seit 20 Jahren zwischen Fritteuse und Verkaufstresen. „Ich habe mit 15 Jahren angefangen, nach der Schule hat sich das eben so ergeben. Ich würde nie wieder etwas anderes machen wollen“, sagt sie. Auch ihre älteste Tochter, inzwischen ebenfalls 15 Jahre, hilft hin und wieder beim Burgerbelegen aus. Der Kult-Imbiss ist ein Familienunternehmen.
Frieren im Winter, schwitzen im Sommer
Der Corona-Lockdown traf die Bude nicht annähernd so hart wie andere Betriebe, im Gegenteil: „Wir hätten sogar öffnen dürfen, haben im November aber auch vier Wochen dichtgemacht. Sonst haben wir ja nur an den Wochenenden frei, es war ganz schön, mal etwas Luft zu haben“, sagt die Verkäuferin.
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Und die warme Wohnung war sicher auch ein Grund, denn im Winter wird es an dem ständig offenen Fenster ganz schön kalt: „Da helfen nur Heizung und Gasofen“ sagt Netz. Und im Sommer, wenn die Fritten im Fett um die Wette brutzeln? „Aushalten“, sagt die 35-Jährige nur. „Andere Berufe trifft es da schlimmer.“
Isst man denn noch gerne Pommes frites, wenn man schon Millionen davon in die Fritteuse geworfen hat? „Auf jeden Fall!“, antwortet Netz. „Ich nenne mich selbst Pommes-Prinzessin, manchmal unterschreibe ich sogar E-Mails damit.“
>> SONDERÖFFNUNG AM WOCHENENDE
- Für das 25-jährige Jubiläum öffnet der Berliner Kult-Imbiss ausnahmsweise am Wochenende. Für alle Gäste gibt es etwas zu gewinnen: Aus einer Tombola können sie Lose ziehen mit einer Currywurst für 25 Cent als Gewinn, es kann aber auch ein komplettes Menü im Los stecken.
- Außerdem wird gegrillt: Krakauer, Nackensteaks und Burger sind zwischen 11 und 19 Uhr am Freitag und Samstag erhältlich.