Duisburg. Am 18. September soll sich eine 16 Kilometer lange Menschenkette durch Duisburg ziehen. Die Macher weisen auf die Lage von Flüchtlingen hin.

Beim Aktionstag für Menschenrechte am kommenden Samstag, 18. September, soll es eine Rettungskette durch ganz Duisburg geben. Quer durch die Stadt werden sich Engagierte verschiedenen Institutionen aufstellen. Die Duisburger werden damit Teil einer Menschenkette von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Zudem soll es ein Bühnenprogramm, unter anderem mit Tanz geben, an dem sich beispielsweise Geflüchtete beteiligen. Mit Blick auf die Lage in Afghanistan sind die Forderungen für Menschenrechte aktueller denn je.

Im Internationalen Zentrum wird bereits fleißig für das Bühnenprogramm geprobt: Laute Hip-Hop-Musik dröhnt aus den Boxen; die jugendlichen Tänzer studieren dazu eine aufwendige Choreografie ein. Sie bereiten sich auf ihren großen Auftritt vor, der in ein paar Tagen ansteht. Die Aufführung ist Teil eines umfangreichen Kulturprogramms. Ermöglicht wird der Auftritt durch die Initiative „Art at Work“, die regelmäßig Tanz-Workshops an Schulen anbietet und zu den Organisatoren des Aktionstages gehört.

Viele Geflüchtete beteiligen sich an der Aktion in Duisburg

„Tanz ist unsere Form zu kommunizieren“, erklärt Projektleiterin Annegret Keller-Steegmann. Mit dem „Tanz für Menschenrechte“ wolle man auf die schwierige Situation von Flüchtlingen überall auf der Welt hinweisen. „Viele der Teilnehmer sind selbst Geflüchtete“, so Keller-Steegmann.

Vom Trommelworkshop bis zum Kinderprogramm mit Musik und Tanz laden zahlreiche Veranstaltungen zum Mitmachen ein. „Es ist nicht so eine intellektuelle Diskussionsveranstaltung, sondern die Menschen begegnen sich und haben Spaß“, freut sich Mitorganisatorin Kornelia Kerth-Jahn. „Daraus kann viel Positives und Zusammenarbeit erwachsen.“

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Die Menschenkette wird sich über 16 Kilometer durch die Stadt ziehen. „Man muss dafür sorgen, dass die Ursachen für Krieg und Hunger beseitigt werden“, meint Gerhard Schwemm von der Seebrücke Duisburg. „Das ist unsere Forderung an die EU, aber auch an die Bundesregierung.“

Aussteller informieren zu Menschenrechtsthemen

Gerd Schwemm gehört zu den Mit-Organisatoren der Aktion in Duisburg.
Gerd Schwemm gehört zu den Mit-Organisatoren der Aktion in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Foto: Jörg Schimmel

Wer sich zu Menschenrechtsthemen informieren möchte, hat dazu ebenfalls die Chance: An den 25 Sammelstellen informieren zahlreiche Aussteller über ihre jeweiligen Anliegen. „Dort können sich Interessierte organisieren und informieren“, so Schwemm. Die Bandbreite der Beteiligten ist groß: „Das geht von kirchlichen Gruppen bis hin zu Parteien, dem Friedensforum und Amnesty International“, so Schwemm. Zentrale Sammelpunkte werden am König-Heinrich-Platz, an der Hochfelder Pauluskirche und am Sittardsberg im Duisburger Süden zu finden sein. Zwischen 12 und 12.30 Uhr soll an diesen Punkten dann die Menschenkette geschlossen werden.

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Die evangelische Kirche will sich beispielsweise mit ihren Gemeinden und Kindertageseinrichtungen beteiligen. Pfarrer Dr. Christoph Urban, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, wird auch dabei sein: „Die Situation im Mittelmeer und auf den Flüchtlingsrouten schreit zum Himmel. Darauf wollen wir aufmerksam machen. Wir erwarten von der Politik und den Verantwortlichen, dass sie diesen Menschen helfen.“

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Die Menschenkette der Gemeinde Alt-Duisburg soll von der Wintgensstraße/ Ecke Aakerfährstraße bis zum Museum Küppersmühle reichen – gut 700 Meter. Um Abstand halten zu können und doch ein Kette zu bilden, bittet das Organisationsteam der Gemeinde Interessierte darum, Schals, bunte Bänder oder Schirme mitzubringen, die die Verbindung zwischen den Menschen aufzeigen. Die Gemeinde wird zudem Schals mit evangelischem Schriftzug zum Selbstkostenpreis anbieten. Familien sind eingeladen, auch früher zur Strecke zu kommen, denn diese soll ab 10.30 Uhr mit Straßenkreide bemalt und markiert werden.

>> Internationale Aktion

Hinter der Aktion stehen Personen aus Deutschland, Österreich und Italien, die „ein Zeichen für Menschlichkeit, Menschenrechte und gegen das Sterben im Mittelmeer, verursacht durch die europäische Abschottungspolitik, setzen wollen. Menschenrechte gelten für uns nicht nur für weiße, privilegierte Europäer.“

Die Menschenkette soll ein Signal an die Politik aussenden.