Duisburg. Der Geschäftsführer der Stadiongesellschaft sagt, wie es um das marode MSV-Dach in Duisburg steht und warum bald Trapezbleche angebracht werden.

Das Dach der MSV-Stadions in Duisburg ist marode. Korrosionsschäden ziehen sich durch die gesamte Konstruktion. Lichtstegplatten mussten vor rund zwei Jahren aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Trapezbleche sollen als Dachverlängerung nun bald dafür sorgen, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer bei Regen während der MSV-Heimspiele in den unteren Tribünenbereichen nicht nass werden.

MSV Duisburg- Warum das Dach der Arena so kaputt istDies teilte Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, auf Nachfrage der Redaktion mit. Es sollen so zudem die technischen Anlagen auf der Haupttribüne geschützt werden. Ebenfalls soll verhindert werden, dass Feuchtigkeit ins Bauwerk eindringen kann.

MSV-Dach: Trapezbleche sollen ab Ende 2021/Anfang 2022 angebracht werden

Die Bleche werden demnach ab Ende 2021/Anfang 2022 bei laufendem Spielbetrieb angebracht. Was den Auftrag betrifft, sei der „kaufmännische Handschlag gegeben worden“, so Broska. Schriftlich fixiert werde alles in den nächsten Tagen.

Die Maßnahme dient als Übergangslösung. Das marode Dach ist dagegen ein mehrjähriges Projekt. Es ist zunächst aufwendig untersucht worden. Eine sogenannte Bestandsstatik sei mittlerweile erstellt, die Prüfung soll im November 2021 abgeschlossen sein.

Bauwerksprüfung für die Arena steht noch aus

Zwar steht noch die Bauwerksprüfung für die gesamte Arena aus. Mit Blick aufs Stadiondach kann Broska aber zumindest sagen, dass bis heute weitere böse Überraschungen ausgeblieben sind. Deshalb laufe es derzeit auf eine Reparatur und nicht auf einen kompletten Neubau des Dachs hinaus. Die verschiedenen Varianten bis hin zur mit Abstand teuersten, einer Multifunktionsarena, sollen im Rahmen der voraussichtlich zwei Jahre dauernden Ausführungsplanung geprüft werden.

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Die Stadt Duisburg wird darüber am Ende entscheiden müssen. Schließlich hat der Rat grünes Licht dafür gegeben, dass sie die MSV-Arena zu 100 Prozent übernimmt. Bevor dies auch notariell festgezurrt werden kann, muss laut Broska erst noch der Jahresabschluss für die Stadionprojektgesellschaft mit bisher rund 15 privaten Gesellschaftern, darunter Schauinslandreisen, festgestellt werden.

Stadion: Ziel ist klare Trennung von Mieter und Eigentümer

Auch nach der offiziellen Stadionübernahme soll die Gesellschaft demnach erst einmal weiterexistieren. Ziel sei aber eine klare Trennung zwischen dem Mieter, also dem MSV, und dem Eigentümer der Arena, also der Stadt. „Spätestens zum Lizenzierungsverfahren für die Spielzeit 2022/23 sollte hier Klarheit herrschen“, so Broska.

Er selbst, seines Zeichens auch Mitglied im Aufsichtsrat des MSV, werde vor diesem Hintergrund in Zukunft nur noch eine beratende Rolle spielen. Es hieß zuletzt, dass die Arena in eine der städtischen Gesellschaften integriert werde.

>> MSV-Dach: Versäumnisse in der Vergangenheit

  • ● Versäumnisse in der Vergangenheit sind nach Angaben von Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, der Grund dafür, warum das Dach der MSV-Arena so kaputt ist. Sie ist 2005 fertiggestellt worden und die Verantwortlichen damals hatten sich demnach nicht für einen hochwertigen, sondern für einen Korrosionsschutz mit einer Haltbarkeit von lediglich fünf bis 15 Jahren entschieden.
  • ● „Wenn man das so macht, hätte man eben 2010 noch mal drauf schauen müssen“, so Broska. „Das ist aber leider nicht geschehen.“ Schlechter Stahl sei entgegen mancher Unkenrufe dagegen nicht für das Stadion verwendet worden.