Duisburg. Corona in Duisburg sorgt für hohe Quarantänezahlen und harte Einzelfälle an Schulen: Schüler auf der Intensivstation, bettlägerige Grundschüler.
An den Schulen in Duisburg sind in Woche vier seit Ferienende laut Bildungsdezernentin Astrid Neese insgesamt knapp 700 Kinder in Quarantäne, 244 sind positiv getestet. Diese Zahlen nannte sie am Montag im Schulausschuss. Hinter vorgehaltener Hand wird in Schulkreisen von einer bereits laufenden Durchseuchung gesprochen.
Am Landfermann-Gymnasium, wo aktuell sechs Schülerinnen und Schüler positiv getestet sind, war nach Angaben von Schulleiter Christof Haering ein Kind in intensivmedizinischer Behandlung. Die Erkrankung an Covid-19 habe aufgrund einer Vorerkrankung zu einer lebensbedrohlichen Situation geführt. Es sei nun aber auf dem Weg der Besserung.
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Zu Beginn des Schuljahrs hätten viele Schüler gefehlt, weil sie entweder in der Einreisequarantäne festhingen oder noch gar nicht angekommen waren. Angesichts der hohen Zahlen macht sich der Schulformsprecher mit Blick auf den Herbst Sorgen.
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Gesundheitsamts-Leiter: Steigende Zahlen in allen Altersgruppen
An den Impfaktionen der Stadt hätten weniger seiner Schüler teilgenommen, als erhofft. Immerhin sei die Impfquote in der Lehrerschaft gut, bestätigt auch Bildungsdezernentin Neese. An den zehn Impftagen, als die Schüler teils mit Bussen zum TaM gefahren wurden, seien rund 2400 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft worden.
Die Impfquote in dieser Altersgruppe liege aktuell bei 25 Prozent, berichtet Gesundheitsamtsleiter Ludwig Hoeren. Stadtweit und über alle Altersgruppen hinweg geht er inklusive der Genesenen von einer knapp 70-prozentigen Quote aus, „optimistisch gerechnet“. Das sei zu wenig, um die Pandemie zum Stillstand zu bringen. Er rechnet auch in den kommenden Wochen mit steigenden Zahlen in allen Altersgruppen.
Kinder der Barbara-Schule nach Corona-Infektion „bettlägerig“
An der Barbara-Grundschule in Neumühl sind aktuell acht Kinder positiv getestet. Zwei Kinder sind bettlägerig, zwei nach Auskunft der Eltern noch sehr schlapp, beschreibt Schulleiter Martin Gerste die Corona-Symptome. Von vier Kindern hat er keinen aktuellen Stand, es sei aber keines im Krankenhaus. Es tue ihm „wahnsinnig leid für die Familien und die Kinder“.
Die Schule selbst werfen die hohe Corona-Fallzahlen nicht aus der Bahn, so der Leiter. Die Abläufe sind klar, durch die vielen nötigen Absprachen sei die Belastung allerdings hoch. „Die Pooltests laufen, das Labor fährt uns pünktlich an, unter den Eltern gibt es eine große Akzeptanz für das Prozedere“, summiert der Schulleiter. Bedauerlich sei, dass für die Kinder in Quarantäne kein Tele-Unterricht möglich sei, sie würden mit Aufgaben in Papierform versorgt.
Videostreams aus der Klasse kann auch die Globus-Gesamtschule nur in Einzelfällen anbieten. „Wenn das die Hälfte der Klassen machen würde, bricht das Netz zusammen“, bedauert Schulleiter Erhard Schoppengerd.
>>TESTS UND IMPFUNGEN
- Im Schulausschuss betonte Astrid Neese, dass die Testungen an den Schulen weitergehen.
- Ludwig Hoeren, der Leiter des Gesundheitsamtes, sagte, dass es nach der Schließung des Impfzentrums im Theater am Marientor schwierig werde mit PCR-Tests. Er sei mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein im Gespräch, um sicherzustellen, dass möglichst viele Ärzte diese Aufgabe übernehmen.