Duisburg-Duissern. Kunst im Park: Mit einer neuer Ausstellung lockt die Kunstvitrine im Botanischen Park in Duisburg-Duissern. Künstlerin verarbeitet Lebensmittel.

Kunst aus Buttermilch und Quark: Claudia Sper aus Duisburg-Baerl arbeitet mit ungewöhnlichen Materialien. Was dabei herauskommt, kann man aktuell in der Kunstvitrine im Botanischen Garten Duissern betrachten. „Dilemma“ heißt der Titel ihrer Arbeit.

Zu sehen sind drei Männer in einer Box, mitten im Wohlstandsmüll. Die Drei befinden sich in einer misslichen Lage. Sie sind eingesperrt, offenbar verzweifelt. Die Eingesperrten vergraben den Kopf in ihren Händen. Dabei entgeht ihnen, dass sie sich aus ihrer Lage befreien könnten. Nach oben ist die Box nämlich offen. Sie müssten nur einmal genau hinschauen. Also Kopf hoch!

Kunstvitrine im Park: Es geht einen Ausweg aus dem Dilemma

Claudia Sper kritisiert die Auswüchse der Konsumgesellschaft, ist aber davon überzeugt, dass es eine Lösung aus dem Dilemma gibt. Somit enthält das Kunstwerk durchaus eine positive Botschaft, auch wenn es beim ersten Blick auf die scheinbar verzweifelten Männer nicht so wirkt.

Die Künstlerin, die im Atelierhaus Baerl lebt, arbeitet mit ungewöhnlichen Materialien. Sie bestreicht das kleine Gewächshaus im Duisserner Park, das seit 2014 als Galerie genutzt wird, mit Quark und Buttermilch aus dem Supermarkt. Grundlage für die Personen im Gewächshaus ist das Aktfoto eines junges Mannes. Aus einem alten Stück Plastik hat Sper eine Schablone der Figur angefertigt und sie in dreifacher Ausfertigung auf die Scheibe übertragen.

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Die Wiederverwendung von Materialien ist Claudia Sper ein Anliegen seit über 30 Jahren. Schon 1990, als Nachhaltigkeit und Upcycling noch kein Thema war, hat sie Skulpturen aus Fundstücken geschaffen.

Kunst aus Quark und Buttermilch ist beständig

Die Kunstvitrine wurde vor fünf Jahren von Claudia Grundei ins Leben gerufen. Ursprünglich war das kleine Gewächshaus die Heimat für fleischfressende Pflanzen im Botanischen Garten Duissern an der Schweizer Straße 24. Als die Duisburger Künstlerin erfuhr, dass das Glashaus abgerissen werden sollte, setzte sie sich für den Erhalt ein und entwickelte die Idee, darin die kleinste Galerie Duisburgs zu schaffen.

Seitdem kann man mit einen Spaziergang im Botanischen Garten mit einem Ausstellungsbesuch verbinden. Das aktuelle Kunstwerk ist noch bis Februar 2022 dort zu sehen. Buttermilch und Quark werden die Ausstellung laut Claudia Sper schadlos überstehen. Das Material sei sehr beständig, sie habe in ihrem Atelier zehn Jahre alte Arbeiten daraus, die immer noch unversehrt seien.