Duisburg-Duissern. Andreas Reichert stellt in der Kunstvitrine im Botanischen Garten in Duissern aus. Der Schaukasten ermöglicht Kunstgenuss an der frischen Luft.
Museen haben derzeit geschlossen. Zum Glück steht die Kunstvitrine, die Claudia A. Grundei im Botanischen Garten betreut, draußen. Bei einem Spaziergang können Besucher ab Sonntag, 7. März, Exponate von Andreas Reichert entdecken. Der Bildhauer lässt Raupen durch den Glaskasten kriechen.
„Solche Öffnungszeiten gibt es nirgendwo. Nach Sonnenaufgang und bis zum Einbruch der Dunkelheit kann man hier Kunst gucken“, freut sich Claudia A. Grundei, dass Andreas Reichert auch ohne offizielle Eröffnung seine Werke zeigt. Die Ausstellung „Kunstraum Grün“ musste wegen der aktuellen Pandemie-Lage allerdings bereits zweimal verschoben werden. Perspektivisch muss die Künstlerin wohl auch neue Sponsoren ansprechen, um das Projekt weiter zu stemmen.
Exponate aus feinstem Marmor
Reichert arbeitet im Fachbereich Physik an der Uni Duisburg-Essen. Mit Hammer und Meißel Skulpturen zu erschaffen, ist sein Ausgleich zum Job. Oft ist er mit seinem mobilen Atelier unterwegs – wahlweise mit dem Kleinbus oder dem Lastenrad. Wenn er sein Werkzeug und Material auspackt, kommt er oft mit Spaziergängern ganz unvermittelt ins Gespräch. „Einmal hat sogar die Polizei gehalten und interessiert zugeguckt“, erklärt er lächelnd.
Die Idee zu seinen neuen Skulpturen kam ihm, als er sich die Frage stellte: „Wie verformt sich eine weiche elastische Masse, wenn man sie zusammendrückt oder irgendwie daran zieht?“Also stellte er sich eine Made bei der Fortbewegung vor. „Das ist gar nicht so einfach, diese Bewegung mit Fäustel und Meißel aus Carrara-Marmor herauszuarbeiten – macht aber Spaß.“
Zu sehen ist die Ausstellung von Andreas Reichert bis zum 24. April. Geöffnet ist der Botanische Garten an der Schweizer Straße 24 immer ab 8 Uhr. Er schließt spätestens um 21 Uhr.