Duisburg. Corona zerrt lange an den Nerven vieler Brautpaare. Duisburger erzählen von ihren Hochzeitsplänen. Warum es Hoffnung für rauschende Feste gibt.
Verliebt, verlobt, verheiratet – jahrzehntelang war das die einfache Formel für Liebende. Doch in Zeiten von Corona und wegen der damit einhergehenden Einschränkungen kommen für Heiratswillige neue Schwierigkeiten hinzu, die Nerven werden strapaziert. Wie zwei Duisburger Paare mit der Situation umgehen.
Am 18. September wollen sich Linda und Salvatore Cravotta das Ja-Wort geben. Das Datum hat für das Paar eine besondere Bedeutung, denn auf den Tag genau vor zehn Jahren haben sie standesamtlich geheiratet. Jetzt soll nun in der Pfarrei Judas Thaddäus die kirchliche Trauung folgen.
Hochzeiten in Duisburg: Corona verändert Planungen der Paare
„Eigentlich hatten wir ein großes Fest geplant, mit 100 Gästen und vielen Verwandten aus dem Ausland“, sagt Linda Cravotta, die ebenso wie Ehemann Salvatore italienische Wurzeln hat. Aus Kalabrien und Sizilien wäre ein Großteil der Familie angereist. „Frühzeitig haben wir aber die große Feier abgesagt“, sagt die Mutter zweier Söhne über die Unsicherheit, die Corona wie ein Schatten über den lang ersehnten Tag legt.
Aufgrund des symbolischen Charakters des Datums kam für die Cravottas eine Verschiebung nicht in Frage. „Zur Not hätten wir auch nur mit den Trauzeugen in der Kirche geheiratet. Im Vordergrund steht Gottes Segen“, sagt die 33-Jährige. Geheiratet wird in Weiß. Sie ist hoffnungsvoll, dass die Trauung mit 30 geladenen Gästen im engsten Kreis stattfinden kann.
Hoffnung für Paare: Welche Regeln bei Hochzeiten in NRW gelten
Für Beruhigung sorgt auch das Land NRW. So sind laut der aktuellen Coronaschutzverordnung private Feiern wie Hochzeiten ohne Kontaktbeschränkungen zulässig. Es darf auch getanzt werden, jedoch gilt für Feiern im Restaurant oder einem Festsaal die 3G-Regel.
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Ungeimpfte oder Personen, die nicht als genesen gelten, müssen einen negativen PCR-Test vorlegen. Ausnahme: Kinder bis zum Schuleintritt sowie Schülerinnen und Schüler. Einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder über eine Genesung von einer Corona-Infektion müssen auch die übrigen Gäste erbringen.
Seit zwölf Jahren ist Linda mit ihrem Salvatore zusammen, kennengelernt haben sie sich im Internet. „Da wussten wir noch nicht, dass sich unsere Familien seit Ewigkeiten kennen.“ Ganz pragmatisch, ohne Antrag wurde ohne viel Vorbereitung vor zehn Jahren geheiratet. Auch, weil ihre Mutter schwer krank war. Mittlerweile sind ihre Eltern verstorben. „Den Brautstrauß legen wir bei Mama auf das Grab. Mein Sohn führt mich zum Altar.“
Duisburgerin heiratet ihre Jugendliebe
Am 29. Oktober wollen auch Ann-Kathrin Hermann und Meikel Engfeld im Standesamt Duisburg-West den Bund der Ehe eingehen. Eigentlich sollte es schon am 2. Juli 2020 so weit sein, doch das Coronavirus änderte die Pläne. Wie viele andere Paare haben die Duisburger das Fest verschoben – und sich Ärger mit der Hochzeitslokation eingeheimst. „Wir haben unsere Anzahlung nicht wiederbekommen“, sagt Ann-Kathrin Hermann.
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Aus Sorge vor Corona-Einschränkungen hat das Paar die Gästeliste eingekürzt: Statt mit 65 Personen wird der besondere Tag mit 30 Personen im Restaurant gefeiert. Geheiratet wird in Weiß. „Neun Jahre habe ich auf den Antrag gewartet“, sagt die 23-Jährige.
Die Duisburgerin wird ihre Jugendliebe heiraten. „Mit 14 Jahren sind wir zusammengekommen.“ An einer Straßenbahnhaltestelle in Wanheim hat sich das Paar kennengelernt und zum ersten Mal unterhalten. Mittlerweile haben sie eine drei Jahre alte Tochter. „Die Geburt war unser schönstes gemeinsames Erlebnis.“ Ende Oktober wird hoffentlich eine besondere gemeinsame Erinnerung hinzukommen.
>> EHESCHLIEßUNG IM STANDESAMT DUISBURG
- In den Duisburger Standesämtern wird coronabedingt nur eine begrenzte Anzahl an Personen während der standesamtlichen Eheschließung zugelassen, informiert die Stadt im Internet.
- So sind im Trausaal des Duisburger Rathauses neben Standesbeamten und Brautpaar noch 24 weitere Personen erlaubt. Im Trauzimmer des Standesamtes Nord sind nur zwei weitere Personen, im Standesamt West sieben zusätzliche Gäste erlaubt.
- In den Trausälen gilt die 3G-Regel, außerdem gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.