Duisburg. Der Duisburger Spielkorb hat für die kommende Spielzeit ein breites Programm für Kinder aufgestellt. Das wird bis Mai 2022 geboten.

Ob es die Geschichte vom Fuchs ist, der den Verstand verlor, oder die von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen – beim neuen Programm des Spielkorbs werden Kinder in Duisburg auf ihre Kosten kommen. Davon ist Karoline Hoell, Leiterin der städtischen Kulturbetriebe, fest überzeugt. „Wenn ich das Lächeln im Gesicht der Kinder sehe, weiß ich, dass wir einen guten Job gemacht haben“, ergänzt Susanne Lojewski, die im März 2020 die Leitung des Spielkorbs übernahm.

Das meiste, was sie für ihre erste Spielzeit geplant hatte, fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. „Das ging ganz schön an die Nerven“, blickt sie zurück. Aber sie hat sich nicht entmutigen lassen. Dankbar ist Lojewski, dass sie einen Teil des ausgefallenen Programms jetzt in den Duisburger Kultursommer einbringen konnte.

Duisburger Spielkorb-Programm: Leiterin verlässt sich auf ihr Gefühl

Das sei bestens angekommen, wie die Zahlen verdeutlichen. Insgesamt waren 2270 Besucher beim Kindersommer. 400 nahmen an den Workshops teil, 300 Kinder wurden beim Kantpark-Quiz zu kleinen Weltenbummlern, 80 Kids spielten das Brettspiel. 1490 kleine und große Besucher erfreuten sich an den Theatervorstellungen.

Susanne Lojewski mit dem Programm des Kindertheaters Spielkorb.
Susanne Lojewski mit dem Programm des Kindertheaters Spielkorb. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Nicht zuletzt deshalb rechnet die Spielkorb-Leiterin mit einer großen Resonanz in der neuen Spielzeit. Bei der Prorammzusammenstellung hat sie sich auf ihr gutes Gefühl verlassen, schließlich war sie früher selbst begeistertes Spielkorb-Kind. Das Programm der neuen Spielzeit 2021/2022 bezeichnet sie als „Füllhorn der guten Laune und kreativen Möglichkeiten“. Von Oktober bis in den Mai des nächsten Jahres hinein präsentiert der Spielkorb anspruchsvolles Kindertheater mit zeitkritischen Themen wie Armut, Migration und Umwelt. „Das alles aber ohne erhobenen Zeigefinger“, betont Lojewski. Auch Märchen als Kulturgut sowie Bilder- und Kinderbuchadaptionen haben ihren festen Platz im Programm.

Spielkorb setzt seine Kooperationen in der neuen Saison fort

Die Duisburger Kindertageseinrichtungen und Schulen haben jetzt das fast 70-seitige Programmheft an die Hand bekommen. „Da wird es bald Anfragen und Buchungen geben“, ist sich Britta Odenthal, Öffentlichkeitsarbeiterin, Fotografin und Ideenentwicklerin im Spielkorb-Team, sicher. Nicht selten melden sich ganze Klassen an, denn mit zahlreichen Vormittagsveranstaltungen will der Spielkorb den Schulunterricht beleben. An den Nachmittagen sowie an den Wochenenden kann Familientheater geschaut und an der innovativen Freizeitgestaltung teilgenommen werden.

„Wir ziehen durch die ganze Stadt und sorgen für Erlebnistheater vor Ort“, beschreibt Susanne Lojewski das Konzept, auch und gerade dort aufzutauchen, wo die Kinder sind. In Kindergärten, Bürgerhäusern und Jugendzentren gibt es regelrechte Kindertheatertage. Ein fester Standort ist auch das Komma-Theater in Rheinhausen, das nicht nur seine Spielstätte zur Verfügung stellt, sondern mit eigenen Produktionen für den sprichwörtlichen Spaß an der Freud sorgt. Auch die Zusammenarbeiten mit dem Duisburger Theater „Kreuz & Quer“ hat sich bewährt und wird fortgesetzt.

Hinzu kommen Kooperationen mit Künstlern und Theatergruppen aus der Region und dem benachbarten Ausland. Es gibt erneut eine bunte Mischung engagierter Theaterarbeit, wobei Hexen tanzen, zum Mond geflogen und ganz besondere Weihnachten gefeiert werden. Leidenschaftliche Kunst führt durch fantasievolle Inszenierungen des Puppen-, Märchen- und Papiertheaters. Beim Letzteren sind Susanne Lojewski und Britta Odenthal sogar selbst Akteure.

Bekannte Figuren tauchen auf

Die Kinder begegnen im neuen Programm dem Räuber Hotzenplotz, treffen auf Aladin und eine Riesenauswahl seiner verschiedenen Wunderlampen, begleiten Peterchen bei seiner Mondfahrt und freuen sich auf die Märchenfiguren der Gebrüder Grimm.

Zudem lernen sie unbekannte Figuren wie die Hündin Pistazia oder den Sturmriesen kennen. Darüber hinaus können sich Kinder ab acht Jahren in verschiedenen Workshops betätigen. So wird beispielsweise im Oktober die Zeitungswerkstatt ihr Comeback feiern. Erstmalig erschienen Anfang der 80er Jahre eine Spielkorb-Zeitung. Mit von der Partie war damals die heutige Spielkorb-Leiterin als rasende Reporterin. Weitere Workshops haben das Papiertheater und einen Hörspielclub zum Inhalt.

>>Programmheft jetzt einsehbar

  • Überregionale Festivals wie das niederländisch-deutsche Kinder- und Jugendfestival Kaas & Kappes und das städte- und länderübergreifende Festival Spielarten sind weitere Höhepunkte im Spielkorb-Programm.
  • Das Programmheft ist in den Stadtbibliotheken, Jugendzentren und bei der Touristik-Information erhältlich, aber auch unter https://www.duisburg.de/microsites/spielkorb einzusehen.
  • Seit seiner Gründung vor 45 Jahren und fast 30.000 Veranstaltungen zahlte der Spielkorb mehr als eine Millionen Besucherinnen und Besucher.