Duisburg. Free Jazz trifft auf Elektropop und Klassische Gitarre auf Black Metal: Beim Platzhirsch-Festival in Duisburg sind Kontraste Programm.

Beim Platzhirsch-Festival in Duisburg trifft Free Jazz auf Elektropop und Klassische Gitarre auf Black Metal. Die Musik steht im Vordergrund, doch das Festival stellt auch andere Sparten wie Kunst, Tanz oder Kindertheater vor.

Es sind zunächst nur ein paar dutzend Menschen, die sich am Nachmittag für das Musikprogramm im Kantpark interessieren. Das Trio Debacker/Javaid/Shea greift im Festivalzelt die Tradition des Free Jazz der siebziger Jahre auf. Piano, Saxophon und Schlagzeug lassen sich hier auf einen permanenten improvisierten Ideenfluss ein.

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Es ist oft die belgische Pianistin Marlies Debacker, die versucht, diesen Fluss vorsichtig zu steuern oder zum Beispiel mit knappen Bassfiguren neue Ideen für den Spielfluss kreiert. Ihre musikalische Kommunikation mit dem glänzenden Saxophonisten Salim Javaid ist in zahlreichen gemeinsamen Auftritten gewachsen. Doch auch der Dritte im Bunde, der New Yorker Drummer Kevin Shea, bringt sich konzentriert ein. Zusammen schaffen sie eine Musik, die es dem Publikum nicht leicht macht, sondern ein Einlassen auf ständige wechselnde, oft grelle Klangfarben und Ideen fordert.

Die Band „School of Zuversicht“ aus Hamburg präsentierte den Zuschauern im Kantpark Elektropop.
Die Band „School of Zuversicht“ aus Hamburg präsentierte den Zuschauern im Kantpark Elektropop. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Ganz anders dagegen der ambitionierte Elektropop der „School of Zuversicht“. Das in Hamburg beheimatete Trio mit dem Duisburger Schlagzeuger und DJ Till Steinebach setzt auf warme, entspannte Klänge, fließende Beats und griffige Melodien. Das Stück „Hinter dem Hügel“ von ihrer neuen Platte „An allem ist zu zweifeln“ verbindet Ohrwurm-Qualität mit lakonischen und melancholischen Lyrics.

Einfühlsame Gitarrenmusik beim Duisburger Platzhirsch-Festival in der Kirche St. Joseph

Platzhirsch Festival

Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark. © Funke Foto Services | Tanja Pickartz
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Debacker/Javaid/Shea spielen im Zelt im Kantpark.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Thorsten Töpp, alias Tombeau - Für Philippe I spielt in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
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School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
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School of Zuversicht spielen im Zelt im Kantpark.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Schmidt und Töpp Elektronica feat. Julia Brüssel spielen in der St. Joesph Kirche am Dellplatz.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
Wiegedood spielen im Zelt im Kantpark.
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Kontemplativ ist unterdessen der Grundton in der Kirche St. Joseph. Hier erinnert der Gitarrist Thorsten Töpp an den im Februar plötzlich verstorbenen Saxofonisten Philippe Micol. Der in der Schweiz geborene und in Duisburg lebende Musiker war ein international tätiger Musiker, Improvisator und Komponist.

Gitarrist Thorsten Töpp erwies sich beim Platzhirsch-Festival einmal mehr als einfühlsamer Interpret.
Gitarrist Thorsten Töpp erwies sich beim Platzhirsch-Festival einmal mehr als einfühlsamer Interpret. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Töpp, der oft mit Micol zusammengearbeitet hat, nähert sich seinem Weggefährten mit Kompositionen, die einen Bezug zu Micol oder dem Thema Trauer haben. Dazu zählen Töpps eigene Arbeit „Für Philippe“ oder eine Komposition des Barock-Lautenisten Sylvius Leopold Weiss. Mit seinen Brüchen und einer Vielzahl von Stimmungen und Gefühlen mutet das 300 Jahre alte Stück geradezu modern an. Töpp erwies sich nicht nur hier als einfühlsamer Interpret.

Geradezu brachial geht das Programm kurz darauf im Kantpark weiter. Im inzwischen ausgebuchten Festivalzelt steht die belgische Band „Wiegedood“ auf der Bühne. Gegründet 2014 nach dem Tod eines Freundes hat sich das Trio aus zwei Gitarren und Schlagzeug im Kosmos des Black Metal einen Namen gemacht. Atemberaubend schnell geschlagene Akkorde auf den verzerrten Gitarren, ein finster donnerndes Schlagzeug und ein nur vage hörbarer schreiend-krächzender Gesang kulminieren zu einer Ekstase des Schmerzes und zu einem Anschreien gegen den Verlust. In all ihrer oft zerstörerischen Kraft und ihrem düsteren Wüten hat diese Musik doch eine eigenartige Virtuosität.

Platzhirsch- Duisburger Festival erobert den KantparkMusikalische Technik offenbart sich bei „Wiegedood“ vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber dieses Tempo und diese Wechsel kantiger Akkorde muss man auch erst einmal beherrschen. Nur selten wird diese Hochgeschwindigkeits-Attacke von ruhigeren Passagen unterbrochen. Dann erinnern klare Gitarrentöne auch schon mal an aus der Ferne herüber schwebende Glockenklänge. Tritt man aus dieser schreiend lauten Musik wieder in den Kantpark, so erlebt man den letzten Kontrast des Tages bei diesem an Gegensätzen reichen Festivals. Unter den alten Bäumen des Kantparks kann der Abend bei bunten Cocktails entspannt ausklingen.

>>> WIEDERSEHEN IM KANTPARK

  • Zum 9. Mal röhrte der „Platzhirsch“ in Duisburg. Als „Festival der Artenvielfalt“ – so sein Untertitel – setzt es auf die Gegenüberstellung unterschiedlicher Ansätze in vor allem in der Musik, aber auch in bildendender Kunst, Theater oder Performance. Gleichzeitig macht es sich für eine Verknüpfung von regionaler und internationaler Szene stark.
  • Wegen Corona musste es zum zweiten Mal vom Dellplatz in den Kantpark ziehen. Bei freiem Eintritt ließen sich auf dem umzäunten Gelände die Corona-Bedingungen besser umsetzen. Den Standort Kantpark wollen die Festivalmacher auch in den nächsten Jahren behalten, aber das Herz des Festivals soll wieder am Dellplatz schlagen.