Duisburg. Überbelegte Gruppen, Container und Baumaßnahmen: Das Kindergartenjahr 2021/22 beginnt in Duisburg mit Hürden – und Regeln für die Eingewöhnung.

747 Kinder in Duisburg werden nur durch die Überschreitung der Gruppengrößen zum Start des Kindergartenjahres 2021/22 einen Platz bekommen. Damit stehen dann 17.172 Kindergartenplätze und 1878 U3-Plätze in Tagespflegestellen zur Verfügung – für insgesamt rund 30.000 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren.

Die Vergabe sei weitgehend erfolgt, meldet die Stadt. Im Portal Kita-Place, wo sich Eltern anmelden müssen, seien zwar noch Fälle offen. Hier handele es sich aber um Kinder, denen ein Platz angeboten wurde, deren Eltern einen Platz bereits mündlich angenommen haben oder noch den Betreuungsvertrag unterschreiben müssen, sagt Pressesprecherin Gabi Priem.

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Da es einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz gibt, liegt dem Jugendamt eine Klage aus dem Vormonat vor. Hier sei ein Platzangebot unterbreitet worden.

Ursprünglich wurde darüber nachgedacht, U3-Plätze auch mit Ü3-Kindern zu belegen. Wegen zweckgebundener Fördermittel für die Betreuung der Kleinsten ist das aber nur im Einzelfall möglich. Nach Angaben der Stadt wurde diese Option bislang nicht genutzt. Zusätzliche Plätze werden stattdessen etwa über das Projekt FlüKids geschaffen, wo 670 U3-Kinder an das Kita-Leben herangeführt werden.

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Eine statt vier Kitas zum 1. August am Start

Ursprünglich sollte das Kindergartenjahr mit vier neuen Kitas beginnen. Tatsächlich konnte jedoch nur die Kita Hauffstraße den Betrieb aufnehmen, zunächst mit zwei Gruppen. Der Träger ist die ZOK gGmbH. Um weitere Gruppen aufnehmen zu können, müsse erst das Außengelände erweitert werden.

Im Oktober wird Haus 1 der Kita Grunewaldstraße 79-81 mit fünf Gruppen an den Start gehen. Haus 2 mit vier Gruppen folgt nach Angaben der Stadt im Februar 2022. Birgit Hesselbarth, Regionalleiterin des Trägers Stepke e.V., freut sich, dass es nach einigen Bauhürden bald losgehen kann. Leider sei das Anmeldeverfahren holprig gewesen und die Kita lange nicht im Anmeldeportal der Stadt zu sehen gewesen. „Wir haben lange nur in sozialen Netzwerken und per Flyer geworben“, sagt Hesselbarth. Insgesamt 155 Plätze wird es geben, von den 85, die ab Oktober zur Verfügung stehen, sei noch gut die Hälfte frei, wirbt sie für ihr Haus.

Noch im Bau ist die Kita Kirchstraße, sie soll im April 2022 in Betrieb genommen werden. Zum Kindergartenjahr 2022/23 folgt dann die Kita Unter den Ulmen.

Um den Bedarf bis dahin dennoch decken zu können, wurden bestehende Einrichtungen erweitert, etwa in Homberg in der Kita In den Hasen sowie in der Containeranlage Hartmuthstraße in Hamborn.

Eingewöhnung unter Corona-Bedingungen

Da sich die Kindertageseinrichtungen seit dem 7. Juni im Regelbetrieb befinden, kann die Eingewöhnung unter Einhaltung der Hygienevorschriften stattfinden, sagt Stadtsprecherin Priem, also Abstand halten und Maske tragen.

Ursula Roosen will ihre Mitarbeiter schützen. Eltern, die ihre Kinder in der Eingewöhnungsphase in der Kita begleiten wollen, müssen deshalb Negativ-Tests mitbringen.
Ursula Roosen will ihre Mitarbeiter schützen. Eltern, die ihre Kinder in der Eingewöhnungsphase in der Kita begleiten wollen, müssen deshalb Negativ-Tests mitbringen. © FUNKE Foto Services | Tamara Ramos

Der Katholische Kita-Zweckverband hat seine Regeln für die Eingewöhnungsphase verschärft. Mit Blick auf das Ende der Reisewelle geht Leiterin Ursula Roosen von steigenden Inzidenzwerten aus. Deshalb dürfen Externe, also auch Eltern, nur getestet die Kita betreten. Die Hol- und Bringphase laufe wie in den Vormonaten an der Eingangstür ab.

Eltern, die ihr Kind in den ersten Tagen in der Kita begleiten, müssen als vollständig Geimpfte zweimal wöchentlich einen Negativ-Test mitbringen, Nicht-Geimpfte müssen sich täglich testen lassen. „Nur so können wir eine nun gestörte Eingewöhnung gewähren bei gleichzeitigem möglichst großem Schutz für alle“, sagt Roosen.

Alle - das meint in diesem Fall fast 500 neue Kindergartenkinder, die sich in 29 Kitas mit großen Augen umschauen werden. In Absprache mit der Stadt habe man erneut einige Gruppen mit einem oder maximal zwei zusätzlichen Kindern vergrößert, „soweit das im pädagogischen Sinne vertretbar ist“.

>>WEITERE INFOS

  • Wer einen Kindergartenplatz für sein Kind bekommen möchte, der muss dies über das Online-Portal Kita Place vornehmen: https://kitaplatz.duisburg.de/
  • Neben dem Anmeldeprozess, bei dem man mehrere Wunsch-Kindergärten angeben kann, werden auch viele Fragen in einem FAQ beantwortet.
  • Zur Verfügung stehen laut Jugendamt der Stadt Duisburg 14.403 Ü3-Plätze in Kindertageseinrichtungen, 89 Ü3-Plätze in heilpädagogischen Kitas, 218 Ü3-Plätze in der Kindertagespflege, 590 Kinder im Rahmen des Landesprogrammes FlüKids. Hinzu kommen 2.753 U3-Plätze in Kindertageseinrichtungen und 1.878 Plätze in der Kindertagespflege. Dies ergibt insgesamt 19.931 Kinderbetreuungsplätze.