Duisburg. Seit 1989 gibt es in Duisburg das Traditionsrestaurant „Monte Palma“. Die Pizzen und der Service haben unsere Gastro-Kritikerin überzeugt.

Kulinarisches Reisen kann einen in Duisburg um die halbe Welt bringen. Wir wollen uns an den letzten Italienurlaub erinnern und landen im Traditionsrestaurant „Monte Palma“ in Neudorf. Seit 1989 ist Inhaber Calogero Alletto für seine (überwiegend) Stammgäste da. Die Karte bietet, was für Italien typisch ist: Vitello Tonnato (13 Euro), Pizza (Margherita ab 5 Euro), Pasta und auch Fischgerichte, gegrilltes Lammkarree und Filetsteak. Fürs Dolce Vita in Duisburg: Klassiker à la Tiramisu (6,50 Euro). Das Ambiente ist gemütlich familiär, manche mögen es etwas schummrig finden – und seit der Pandemie-Pause gibt es sogar außen Sitzplätze im Garten.

Atmosphäre: Beim Betreten begrüßen uns der Chef und seine Angestellten mit einem fröhlichen „Ciao“. Klar, die gute Laune eines frisch gebackenen Europameisters steckt an. Authentisch und sehr freundlich weist man uns den Weg durchs immer etwas enge Restaurant zu den freien Tischen. Wir können wählen (obwohl es sonst eigentlich immer voll ist). Die Holztische sind mit Platzdeckchen und Besteck versehen. An den Wänden hängen Holzregale mit Weinflaschen und ein paar Bilder, dazu mit Kreide gut zu entziffernde Tagestafeln. Das Mobiliar wirkt trattoriaesk gemütlich und sehr sauber.

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Service: Die Bedienung ist sehr freundlich und nicht aufdringlich. Sie bringt uns die Karte zügiger, als wir sagen können, dass wir schon wissen, was wir nehmen. Mit Kleinkind sind Eltern ja von der flotten Gästesorte. Ein kurzer Blick in die Karte, ein kurzer Blick auf die Tafel an der Wand. Das Zanderfilet lockt und doch werden es zwei Pizzen, weil man hier halt für Spitzen-Pizzen hingeht. Aber zuerst einmal zwei frisch gezapfte Biere. Die ersten seit Corona Gedenken. Die Aufmerksamkeit des Chefs überrascht und erfreut zugleich. Noch bevor der Nachwuchs selbst Bier („ich auch“) einfordert, bekommt er in einem Proseccoglas eine Apfelschorle gereicht, als farblicher Doppelgänger – und auch das besondere Trinkgefäß bringt den Bambino zum Strahlen. Prompt grüßt die Küche, als Aufmerksamkeit des Hauses kommen Pizzabrötchen mit Kräuterbutter, die nur angenehm dezent nach „aglio“ (Knoblauch) schmeckt, dazu eine Scheibe Salami, gegrilltes Gemüse, Oliven und Peperoni. Auch die Pizzen folgen pronto. Meine Mafiosa habe ich noch aufpimpen lassen mit frischem Rucola. Extrawünsche also kein Problem. Schnelligkeit: extra-rapido. So lieben Eltern das, dann muss man nicht ewig das „Bei Laune halten“-Spiel durchexerzieren.

Angebot und Geschmack: Die Karte bietet reichliche Variationen der italienischen Küche (Canelloni di Carne, 7,50 Euro), auch Fleisch (Rumpsteak mit Kapern, 18,50 Euro) und Fisch (frischer Thunfisch in Weißwein, 19,50 Euro). Die Pizza hat, ohne nachgemessen zu haben, eine angemessene Größe, nicht zu groß, nicht zu klein eben. Knuspriger Boden, reichlicher Belag: Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Salami, Peperoni und die schon erwähnte Rauke. Auch die Napoletana, mit extra Oliven bitte: perfetto. Schön satt, aber nicht zum Platzen voll, lehnen wir den Digestif-Dreier diesmal ab, der hier seit jeher lächeln lässt: Grappa, heißer Marsala mit Sahnehaube oder Sambuca. Nächstes Mal bestimmt…

Die Pizza bei „Monte Palma“ ist angemessen groß und reichlich belegt. 
Die Pizza bei „Monte Palma“ ist angemessen groß und reichlich belegt.  © Kathrin Hänig

Fazit: Das familiäre Amore-Ambiente, das gemütliche Interieur: Bella Italia kann so nah sein – ein Kurzurlaub vor der Haustür. Geschmack und Frische überzeugen, dazu kommen Schnelligkeit und Aufmerksamkeit des Personals.

Bewertung:

Geschmack: 5/5 Punkte

Atmosphäre: 5/5 Punkte

Service: 5/5 Punkte

Preis-Leistungsverhältnis: 5/5 Punkte

Adresse: Nibelungenstraße 74, 47057 Duisburg; Telefon: 0203 361395

Diese Gastrokritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unserem Test geben wir uns nicht zu erkennen, Bewerten unabhängig und bezahlen unser Essen selbst. Das Testessen bei „Monte Palma“ fand in der „Inzidenzstufe 0“ statt.