Duisburg. Wegen Drogenhandels steht ein 42-Jähriger vor dem Landgericht Duisburg. Er soll zwei Duisburgern ein größeres Drogengeschäft vermittelt haben.
Möglicherweise hatten sich alle Beteiligten eine ganze Reihe lukrativer Drogengeschäfte erhofft. Doch schon die erste Lieferung von 20 Kilo Marihuana ging schief – die Polizei hatte schon in der Planungsphase mitgehört. Während zwei Duisburger längst hinter Gittern sitzen, steht der Mann, der den Kontakt zu den Lieferanten im Südwesten Europas hergestellt haben soll, nun vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.
Der Albaner, der keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, soll im Dezember 2018 höchst bereitwillig auf die Nachfrage der beiden Duisburger eingegangen sein, den Kontakt zu den Hintermännern herzustellen. Bei einem konspirativen Treffen in einem Hotel in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs besprachen die drei Männer die Details.
Das Stangenweißbrot ging nach Köln, die Drogen gingen nach Rheinhausen
Wenige Tage später machte sich ein Lastwagen von Spanien aus auf den langen Weg durch Europa. Auf seiner Ladefläche transportierte er 738 Kisten mit großen Stangenweißbroten. Dazwischen waren 20 Kilo Marihuana versteckt. Die Weißbrote wurden zu einer Konditorei in Köln geliefert, das Rauschgift erreichte wenige Stunden später Rheinhausen.
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Bei der Übergabe der Drogen erwiesen sich die beiden Duisburger als reichlich dreist: Da sie offenbar nicht wussten, wie sie das Rauschgift transportieren sollten, oder das für besonders unauffällig hielten, hatten sie ein Maxi-Taxi bestellt. Weit kamen sie mit der Mietkraftdroschke und der Ladung im Kofferraum nicht. Die Polizei griff zu.
Zwei Duisburger wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt
Einer der beiden wurde bereits im Januar 2019 wegen Drogenhandels zu drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Der zweite wurde acht Monate später lediglich wegen Beihilfe verurteilt. Da ihm aber auch noch weitere Drogengeschäfte nachgewiesen wurden, muss er vier Jahre und neun Monate abbrummen.
Der nun vor Gericht stehende Vermittler wollte sich zu Verfahrensbeginn noch nicht zur Sache äußern. Die Verteidiger signalisierten, vor einer Einlassung erst die Vernehmung eines der beiden Duisburger abwarten zu wollen. Nach bisheriger Planung soll das Verfahren am 19. Juli beendet werden.