Duisburg. Zwei junge Duisburger mussten sich vor Gericht für den Übergriff auf einen 18-Jährigen vor dem Duisburger Abtei-Gymnasium verantworten.
Zwei 17 und 18 Jahre alte Duisburger hatten einem gemeinsamen Freund helfen wollen. Der hatte sich darüber beklagt, dass er von einem Mitschüler gemobbt werde. Doch statt eines Gesprächs über die Sache gab es am 8. September 2020 vor dem Hamborner Abtei-Gymnasium einen gewaltsamen Übergriff. Wegen Beleidigung, versuchter Nötigung und Körperverletzung standen die beiden jungen Männer jetzt vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz.
Laut Anklage hatten sie ihr Opfer mit wenig freundlichen Worten bedacht. Der jüngere Angeklagte hatte den Schüler angeschrien, er solle sich hinknien. „Sonst steche ich dich ab.“ Am Ende versetzte der 17-Jährige dem mutmaßlichen Mobber einen Faustschlag gegen das Kinn, der zu einer schmerzhafte Kieferprellung führte.
Prozess in Duisburg: 17-Jähriger gestand Tat rückhaltlos ein
Aus der Schilderung des 18-Jährigen wurde die Jugendrichterin nicht so ganz schlau. Er erzählte etwas davon, dass er das Opfer nicht leiden könne. Der habe seinen Freund gemobbt. Und außerdem habe der Mobber auch zuerst zugeschlagen. „Ich war eigentlich nur dabei.“
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Etwas klarer war das, was der Anwalt des 17-Jährigen für seinen Mandanten erklärte: „Der Vorwurf trifft zu. Die Sache hat sich in etwa so abgespielt.“ Hintergrund sei der Mobbing-Vorwurf gegen den Geschädigten gewesen. Ob das angebliche Mobbing-Opfer die beiden Angeklagten zu der Tat aufstachelte, war auch dem Verteidiger nicht ganz klar.
Die zwei Duisburger entschuldigten sich bei dem Geschädigten
Der inzwischen 18 Jahre alte Geschädigte hatte daran weniger Zweifel. „Er hat mich denen kurz vorher noch gezeigt.“ Dabei sei das angebliche Mobbing nur der Versuch gewesen, dem Mitschüler bei dessen Drogenproblem zu helfen. Dass schließlich sogar ein Vertrauenslehrer eingeschaltet wurde, habe der einstige Freund wohl ziemlich übel genommen. Die Angeklagten selbst habe er vor dem Vorfall gar nicht gekannt, so der Zeuge.
Die Angeklagten entschuldigten sich artig. „Inzwischen wissen wir, dass wir uns völlig falsch verhalten haben“, verkündeten die beiden bislang nicht vorbestraften Täter. Der 17-Jährige nimmt inzwischen auch rege an einer Therapie teil, um seine Probleme mit sich und der Welt in den Griff zu bekommen. Der ältere Angeklagte wurde wegen Beleidigung zu 20 Arbeitsstunden verurteilt, der schlagkräftige 17-Jährige muss 50 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten.