Duisburg. Opernfreunde können sich in der nächsten Saison auf elf neue Produktionen freuen. Coronamaßnahmen werden angepasst. Diese Stücke sind zu sehen.

Erheblich optimistischer als im vergangenen Jahr stellte Intendant Christoph Meyer den kommenden Spielplan der Deutschen Oper am Rhein vor. Elf neue Opernproduktionen und sieben Ballettprogramme sowie sechs Projekte des „Jungen Theaters“ sind vorgesehen.

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Was die Besetzung der Stücke angeht, wird in den ersten Monaten zwar noch auf die Pandemie Rücksicht genommen. Im neuen Jahr reiht sich jedoch eine große Oper an die andere. Das betrifft auch die Zuschauerzahlen. Im Duisburger Haus wird man zunächst das seit Juni bewährten Schachbrettmuster mit einer Belegung von 270 Besuchern pro Vorstellung beibehalten und die Zahlen situationsbedingt erweitern. Ab sofort kann man sich Tickets für die Monate September und Oktober reservieren lassen. Der offizielle Vorverkauf für diese Monate startet am 19. August. Ab November rechnet man damit, die Zuschauerzahlen hochfahren zu können und wird dann auch wieder Abonnements im gewohnten Format anbieten.

Duisburger Opernreigen wird mit „Masel Tov! Wir gratulieren“ eröffnet

Der Duisburger Opernreigen beginnt am 25. September mit Mieczyslaw Weinbergs komischer Oper „Masel Tov! Wir gratulieren“, die bisher nur online gestreamt werden konnte. Am 17. Oktober folgt Manuel de Fallas Oper für kleine und große Leute „Meister Pedros Puppenspiel“ nach einer Episode aus Cervantes „Don Quichotte“, in der in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Marionettentheater reales Theater und Puppentheater raffiniert verknüpft werden.

Die Neuproduktion von Richard Wagners „Tristan und Isolde“, die bisher aktweise angeboten wurde, kann man ab dem 31. Oktober in der orchestral reduzierten Fassung von Eberhard Kloke geschlossen genießen. Am 5. März hebt sich der Premierenvorhang für Leoš Janáčeks Oper „Katja Kabanova“ in der Inszenierung von Tatiana Gürbaca, die auch für eine zukünftige Neuproduktion von Janáčeks „Jenufa“ vorgesehen ist. Möglicherweise der Beginn eines neuen Zyklus‘, der die große Janáček-Tradition der Rheinoper fortsetzen könnte.

Bariton Boris Statsenko kehrt für „Macbeth“ zurück

Zum Abschluss steht ab dem 12. Juni noch Giuseppe Verdis „Macbeth“ auf dem Duisburger Premierenplan. Michael Thalheimer inszeniert und der Bariton Boris Statsenko kehrt in der Titelrolle an das Haus zurück. Davor wird die in Düsseldorf mit großem Erfolg, wenn auch nur drei Mal gezeigte Oper „Kaiser von Atlantis“ von Viktor Ullmann ab dem 12. Mai übernommen.

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Das Angebot an Wiederaufnahmen fällt etwas bescheidener aus. Immerhin können sich die Duisburger Opernfreunde auf Mozarts „Figaro“, Humperdincks „Hänsel und Gretel“ und Donizettis „Liebestrank“ freuen. Besondere Beachtung verdient das reichhaltige Angebot der „Jungen Oper am Rhein“, mit dem Kinder unterschiedlicher Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten angesprochen werden. U. a. auch im UFO, einer mobilen Spielstätte, die am Duisburger Hauptbahnhof und vor dem Kulturbunker in Bruckhausen aufgestellt wird.

Ballettdirektor mit ehrgeizigen Plänen für die neue Saison

Ballettdirektor Demis Volpi hat sich für die neue Saison viel vorgenommen.
Ballettdirektor Demis Volpi hat sich für die neue Saison viel vorgenommen. © RR | Foto: Sigrid Reinichs

Der neue Ballettdirektor Demis Volpi hatte es 2020 besonders schwer. Sein Einstand wurde durch die Schließung der Theater gründlich verhagelt. Umso ehrgeiziger lesen sich seine Pläne, die sieben abendfüllende Programme und vier Sonderveranstaltungen vorsehen. Dabei stehen handlungsbezogene Ballette im Mittelpunkt. Als abendfüllendes Ballett wie der „Nussknacker“, den er selbst kreiert (ab 17. Dezember), oder als Kopplung zweier kürzerer Stücke wie in „Ad absurdum“ ab dem 17. November. Hier zeigen Flemming Flindt und Andrey Kaydanovskiy Ballette nach Vorlagen von Eugene Ionesco.„One and others“ (ab 30. April) ist eine Zusammenstellung dreier in der Pandemiepause einstudierter Choreografien von Demis Volpi, Christopher Wheeldon und Sharon Eyal.

>>Corona-Schaden fällt glimpflich aus

Wirtschaftlich musste die Rheinoper natürlich mit dem siebenmonatigen Aufführungsverbot eine bittere Pille schlucken. Die geschäftsführende Direktorin Alexandra Stampler-Brown sieht dennoch gelassen in die Zukunft. Zwar konnte man in der zurückliegenden Saison nur eine statt fünf bis sieben Millionen Euro an Einnahmen verbuchen. Durch Kurzarbeit und wegfallender Produktionskosten fällt die Bilanz jedoch glimpflich aus. Weitere Infos: www.rheinoper.de