Duisburg. Die Theaterproduktion „Bau.Steine.Scherben“ wurde endlich in Duisburg gespielt. Warum das Stück des Spieltriebs auch an Rio Reiser erinnert.

Wer sich mit dem Theater-Titel „Bau.Steine.Scherben“ an Rio Reisers legendäre Band „Ton.Steine.Scherben“ erinnert fühlt, der liegt nicht ganz falsch. Denn sowohl Rio Reiser mit seiner Sympathie für die Anarchie des wilden Punks wollte genauso „Mauern“ einreißen wie Katharina Böhrkes Schauspiel-Inszenierung, die eigentlich schon bei den jüngsten Duisburger Akzenten zu sehen sein sollte und die coronabedingt nur als Video-Werkschau gezeigt wurde. Doch jetzt ist das der Pandemie zum Opfer gefallene Stück mit dem jungen Spieltrieb-Ensemble doch noch im Foyer III unter dem sommerlich warmen Stadttheater-Dach zu sehen.

Für das junge Ensemble gab es in Duisburg Applaus.
Für das junge Ensemble gab es in Duisburg Applaus. © Sascha Kreklau

Intendant Michael Steindl: „Dies ist ein ganz besonderer Moment, dieses Ensemble endlich analog zu erleben.“ So lädt die freie Theaterpädagogin und Regisseurin Katharina Böhrke im Dienste des Duisburger Theaters und seines ambitionierten jungen Spieltrieb-Ensembles zu einer szenischen Auseinandersetzung mit den realen und persönlichen Mauern ihrer jungen Akteure ein. Im ausverkauften Haus gab es eine Premiere mit einer Empfehlung für alle nicht anwesenden Schauspielfreunde, in einer der nächsten Spieltrieb-Vorstellungen den lebhaften Bildern von den nun doch nicht für immer verschütteten Akzente-Mauern zu folgen.

Spielerisch starkes Team im Duisburger Stadttheater

Gerrit Klaus, Smilla Aleweiler, Jan David Gropp, Vanessa Vee Kuhnen, Jessica Mettin, Maria Radeta und Leonhard Thelen gehören zum schauspielerisch starken Team, das Katharina Böhrkes Geschichten auf der im lockeren Party-Stil dekorierten Bühne sichtbar und berührbar macht. Auf die lediglich virtuellen Räume des Pandemie-Notplans kann nun endlich verzichtet werden. Die Theaterpädagogin Böhrke, die am Duisburger Theater schon viel Lob für ihre Eigenproduktionen und auch für ihr schauspielerisches Engagement erhielt, lässt die Akteure des jungen Ensembles in ihren kurzen Szenen befreiend „Mauern“ einreißen, aber diese auch als persönliche Schutzwände neu errichten.

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Den Akteuren gelingt mit ihren Miniaturen ein munteres gruppendynamisches Theater-Spiel. Dafür erhalten sie ganz viel Beifall. Weitere Aufführungen von „Bau.Steine.Scherben“ sind am 28. Juni, am 5. Juli, am 7. Juli und am 9. Juli jeweils um 19.30 Uhr im Foyer III des Theaters der Stadt an der Neckarstraße zu sehen. Karten sind im Theater erhältlich. Um rechtzeitige Buchung wird gebeten.